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SFB 938: Milieuspezifische Kontrolle immunologischer Reaktivität
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 178696424
Ziel dieses Sonderforschungsbereichs ist es herauszufinden, welche Bedeutung Einflüsse verschiedener Mikromilieus des Körpers auf die Funktion immunkompetenter Zellen nehmen. Ausgehend von der Tatsache, dass ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des 'Immunorgans' die Mobilität seiner verschiedenen zellulären Subpopulationen ist, die sich dementsprechend nur temporär in einem bestimmten Milieu aufhalten, muss gefolgert werden, dass ein sinnvolles ¿Handeln¿ immunkompetenter Zellen eine intensive Wechselwirkung mit dem jeweiligen Mikromilieu voraussetzt. Somit sind es Einflüsse des Mikromilieus, die in dominanter Weise immunregulatorische Funktionen erfüllen. Vergleicht man die verschiedenen zellulären Subpopulationen des Immunorgans in verschiedenen Mikromilieus, so stellt man als nächstes fest, dass sich gerade die Zellen der myeloiden Reihe von Milieu zu Milieu deutlich unterscheiden. Hiernach handelt es sich um Monozyten, Makrophagen, verschiedene Typen dendritischer Zellen, die alle einen gemeinsamen myeloiden Vorläufer haben, der sich phänotypisch und funktionell, nachdem er in das Milieu eingewandert ist, anpasst. Als eine dritte, den beiden oberen 'untergeordnete' Ebene werden Effektorzellen bearbeitet. Immunvermittelte chronische Krankheiten werden als Ausdruck von Kommunikationsstörungen zwischen Milieu und immunkompetenten Zellen betrachtet und untersucht. Dies geschieht schwerpunktmäßig im Humansystem, aber auch in geeigneten experimentellen Tiermodellen. Im Mittelpunkt vieler Projekte stehen milieuvergleichende Untersuchungen zur Ebene II, also die milieutypischen Zellen der myeloiden Differenzierungsreihe mit ihren regulatorischen Einflüssen auf Effektorzellen. Ein weiterer Schwerpunkt des Ansatzes ist der Blick auf Metabolite, die in den Milieus gebildet werden und die auf immunkompetente Zellen einwirken. Metabolite sind möglicherweise von großer Bedeutung sowohl für milieuspezifische als auch interindividuelle quantitative Unterschiede zellulärer Immunreaktionen. Letztere sind typisch für vergleichende Untersuchungen des menschlichen Immunsystems in verschiedenen Individuen. Deren Grundlage exakt zu beschreiben bzw. erfassen zu können, ist ein Schlüssel zur Entwicklung individualisierter, organspezifischer Therapien, die gerade für Interventionen in das individuell konzipierte Immunsystem von größter Bedeutung wären.
DFG-Verfahren
Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug
USA
Abgeschlossene Projekte
- A - Modulation der T-Zell-Reaktivität durch Gewebezellen (Teilprojektleiter Arnold, Bernd )
- B - Kontrolle tumorspezifischer T-Zellantworten durch regulatorische T-Zellen (Teilprojektleiter Beckhove, Philipp ; Jäger, Dirk )
- C - Modulation der miRNA Expression: Ausdruck der Plastizität der humanen Immunfunktion (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Bekeredjian-Ding, Isabelle Béatrice ; Heeg, Klaus Michael )
- D - Zeit- und Zell-spezifische Regulation von NF-kB-Untereinheiten-spezifischen Signalkaskaden bei der Terminierung der Entzündungsreaktion in immunologischen Systemen (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Bierhaus, Angelika ; Nawroth, Peter )
- E - Kontrolle peripherer Immunantworten durch bronchiale Epithelzellen (Teilprojektleiter Dalpke, Alexander )
- F - Flightless-1 als Redoxsensor in Immunzellen (Teilprojektleiter Dick, Tobias )
- G - Rage als Regulatormolekül chronisch-kutaner Entzündungen (Teilprojektleiter Enk, Alexander ; Gebhardt, Christoffer )
- H - Tumor-assoziierte Makrophagen (TAM) und Tumorprogression: funktionelle Plastizität und progressionsabhängige TAM-Targetmoleküle beim Malignen Melanom (Teilprojektleiter Goerdt, Sergij )
- I - Die Lipid-aktivierten nukleären Rezeptoren LXRa und ß bei chronischer vernarbender Entzündung (Teilprojektleiter Gröne, Hermann-Josef ; Porubsky, Stefan )
- K - Kontrolle der Tumorimmunität im ZNS durch Tryptophan-Abbau (Teilprojektleiter Platten, Michael ; Wick, Wolfgang )
- L - Stabilität und Überschreitung der lymphoiden und myeloiden Verzweigung im Immunsystem (Teilprojektleiter Rodewald, Hans-Reimer )
- M - Mikromilieu-bedingte Veränderungen des Zytoskeletts und deren Einfluss auf die Aktivierung, Migration und Effektorfunktion hämatopoetischer Zellen (Teilprojektleiterin Samstag, Yvonne )
- N - Untersuchungen zur Bedeutung von pro-inflammatorischen slan-dendritischen Zellen bei der Psoriasis (Teilprojektleiter Schäkel, Knut )
- O - Molekulare Mechanismen der Aktivierung der intestinalen/mukosalen Immunantwort des Menschen und deren Kontrolle (Teilprojektleiterinnen / Teilprojektleiter Meuer, Stefan ; Schröder-Braunstein, Jutta )
- P - Ektopische Expressionen Gewebe-spezifischer Antigene in humanen Thymusepithelzellen: Regulation und inter-individuelle Variationen. (Teilprojektleiter Kyewski, Bruno )
- Z01 - Zentrale Aufgaben des Sonderforschungsbereichs (Teilprojektleiter Meuer, Stefan )
- Z02 - Gewebebank für entzündliche Erkrankungen (GEZEH) (Teilprojektleiter Enk, Alexander ; Lasitschka, Felix )
Antragstellende Institution
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Beteiligte Institution
Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Sprecher
Professor Dr. Stefan Meuer