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Lysophopholipide, speziesübergreifende Marker pathologischer Veränderungen an Spermien
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Karin Müller; Professor Dr. Uwe Paasch; Privatdozent Dr. Jürgen Schiller
Fachliche Zuordnung
Reproduktionsmedizin, Urologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2020
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 176888449
Die Sicherung des Nachwuchses ist ein zunehmendes Problem bei Mensch und Tier, für das u. a. eine reduzierte Spermaqualität verantwortlich gemacht wird. Objektive Parameter existieren jedoch bislang kaum. Eine sichere Einschätzung der Spermaqualität ist nicht nur für die Therapie ungewollter Kinderlosigkeit beim Menschen sondern auch für die Erhaltung bedrohter Tierarten von Interesse, insbesondere wenn Methoden wie z. B. künstliche Besamung oder IVF zum Einsatz kommen sollen. Bei verschiedenen Krankheitsbildern sind Veränderungen an der Membran und an der DNA von Spermatozoen nachweisbar, die apoptotischen Prozessen (u.a. mit Akkumulation von Lysotipiden) ähneln. Dies führt zu den Hypothesen, dass (1) pathologische Veränderungen des Membranaufbaues speziesübergreifend u. a. durch oxidativen Stress getriggert werden und (2) Lysolipide definierte Produkte der Lipidoxidation sind, die eine Blockade spezifischer Spermatozoenfunktionen bewirken können. Hier soll ein neues hochempfindliches, massenspektrometrisches Verfahren etabliert werden, um pathologische Zustände wie z. B. die TeratozooSpermie zu erforschen. In Abhängigkeit von der Lipidzusammensetzung der Spermien verschiedener Spezies werden charakteristische Lysolipide erwartet. Insbesondere Lysophosphatidylcholin (LPC) bzw. Formyl-Lysophosphatidylcholin (Formyl-LPC) sollen untersucht werden, wobei Formyl-LPC durch Oxidation spermientypischer Etherlipide (Plasmalogene) gebildet wird. Beide Marker werden bezüglich ihrer (quantitativen) Relation zu allen grundlegenden Spermienfunktionen analysiert. Dies soll zu einer speziesübergreifenden Infertilitätsdiagnostik führen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen