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C-reaktives Protein (CRP) als pathogenetischer Faktor bei Entzündung und Ischämie/Reperfusion: Therapeutische Implikationen

Fachliche Zuordnung Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175450664
 
Erstellungsjahr 2020

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Es ist uns mit diesem Projekt gelungen die Relevanz des akuten Phase Proteins CRP in akuten Entzündungsreaktionen zu etablieren. Wir konnte dabei zeigen, das CRP ein wesentlicher Faktor in der ortsständigen Verstärkung der Entzündungsantwort in Entzündungsarealen ist. Dies konnte sowohl in vitro als auch in vivo in Tiermodellen der sterilen Entzündung demonstriert werden. Der zu Grunde legende Mechanismus wurde dabei dargelegt und es konnte gezeigt werden, dass das nicht inflammatorisch wirkende zirkulierende CRP (pCRP) in Entzündungsarealen an Zellmembranen von aktivierten oder geschädigten Zellen bindet. Dies führt zu einer Konformationsänderung hin zu einer pro-inflammatorischen CRP Isoform pCRP*. Das resultierenden pCRP* verstärkt die Entzündung und den Gewebeschaden. Somit konnte dieser Mechanismus als potentielles Ziel von Therapeutika identifiziert werden, die überschießende Entzündungsantworten verhindern sollen, um somit antiinflammatorisch protektiv zu wirken. Mit den gewonnenen Erkenntnissen stellte sich damit die Konformationsänderung vom inerten pCRP zum pro-inflammatorischen pCRP* als Ziel unserer Therapiestrategie dar. Mittels Molecular-Modelling konnten wir small-molecule Inhibitoren entwickeln die diesen wesentlichen Schritt behindern. Hier war das Ziel durch ein Ligandenmimetikum eine kompetetive Bindung der Compounds in der PC-Bindungstasche des CRP zu erzielen, so dass Membranbindung und damit die Konformationsändeurng hin zum pro-inflammatorischen pCRP* inhibiert wird. Die so gewonnenen Inhibitoren konnten in in vitro screening Assays bzgl. Affinität und Wirkung selektioniert werden und die Compound C10M als Idealkandidat identifiziert werden. Mittels Kristallographie konnte die Bindung von C10M in der PC Bindetasche dargestellt werden und C10M in Tierversuche überführt werden. In mehreren Tiermodellen konnte der therapeutische Nutzen einer CRP Blockade durch C10M verifiziert werden und die Pharmakokinetik bestimmt werden. Uns liegt somit nun ein Inhibitor der proinflammatorischen CRP Wirkung vor, der lediglich die pCRP* meditierte Exazerbation der Entzündungsantwort inhibiert ohne eine generelle Immunsuppression zu bewirken.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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