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Alltagsgetränk und Rauschmittel im kolonialen Diskurs: Produktion, Handel und Konsum von Alkohol und öffentliche Debatten in Dänisch-Ostindien (17. - 19. Jahrhundert)

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 175374514
 
Das Projekt untersucht Handel, Produktion und Konsum von alkoholischen Getränken sowie damit einhergehende öffentliche Debatten in den dänischen Handelsplätzen in Indien (1620-1845). Auf der Grundlage einer hervorragenden, aber bislang unerschlossenen Quellenlage vor allem für das 18. und beginnende 19. Jahrhundert werden zunächst die aus Europa importierten Mengen (Wein, Bier, Branntwein, etc.), der Umfang der Produktion und des Konsums vor Ort, sowie die Re-exporte von dänischen Handelsplätzen aus innerhalb Asiens analysiert. Zudem wird die quantitative Komponente des Alkoholkonsums anhand von Auktionsprotokollen mit der materiellen Kultur (z.B. Besitz an Gläsern, spezifischem Mobiliar) in Beziehung gesetzt. Bei der anschließenden qualitativen Analyse geht es um die Kontextualisierung des Konsums im sozialen Umfeld (Orte und Institutionen des Alkoholgenusses, Anlässe und soziale Akzeptanz). Daneben stellt sich die Frage nach dem Mißbrauch (Alkoholismus) mit den sich daraus ergebenden Folgen sowie nach zeitgenössischen diesbezüglichen Temperenz-Diskursen innerhalb der kolonialen Bevölkerung einschließlich der Missionare. Die besondere Relevanz des Projektes ergibt sich aus der Tatsache, daß der Alkohol mit seinen ökonomischen und sozialen Implikationen in der kolonialen Welt ein zentrales Konsumgut darstellte, welches für den Indischen Ozean der Frühen Neuzeit allerdings so gut wie unerforscht ist. Die vergleichsweise geringe Größe der dänischen Handelsplätze erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung des Themas mit Modellcharakter.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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