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Edition der archivalischen Quellen der am kurtrierischen Hof von 1629 bis 1794 tätigen Hofkünstler/Hofhandwerker einschließlich der Untersuchung ihrer Kompetenzen und sozialen Stellung

Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 174353313
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das im Fach Kunstgeschichte angesiedelte historisch-kritische Editionsprojekt gehört zur geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung und beabsichtigt die quellenbasierte Erfassung aller zwischen 1629 und 1794 am kurfürstlich-trierischen Hof tätigen Hofkünstler / Hofhandwerker sowie die Dokumentation ihrer Lebensdaten, der Herkunft und des Tätigkeitszeitraumes. Von diesen Daten ausgehend, wird eine erstmalige, grundlegende Darstellung des Kompetenzfeldes bei Hofe und des Verhältnisses zu den zünftigen Handwerkern gegeben. Durch Untersuchung des persönliches Umfeldes und des Besitz standes wird die soziale Stellung der Hofkünstler / Hofhandwerker ermittelt. Dabei sind sowohl die überregional bedeutenden, zur künstlerischen Elite zählenden Personen (z. B. Ferdinand Tietz, Januarius Zick, Johann Zoffany) als auch die lokal auftretenden Meister gleichberechtigt berücksichtigt. Durch die Auswertung des weitestgehend unbearbeiteten Archivmaterials wird hier der Kunstbetrieb eines bedeutenden geistlichen Fürstenhofes der Frühen Neuzeit umfassend untersucht. Die Untersuchung zeigt, dass das Bild des über allen zünftigen wie sozialen Pflichten schwebenden und geradezu auf Augenhöhe mit dem Herrscher agierenden Künstlers nur auf einige wenige Ausnahmeerscheinungen zutraf, keineswegs aber auf alle diejenigen übertragen werden kann, die in einer frühneuzeitlichen Residenzstadt den höfischen Kunstbetrieb in Gang hielten. Sie waren in ein Geflecht sozialer Verbindungen aber auch Verwaltungsstrukturen eingebunden, das Individuum konnte diese jedoch zu seinen Gunsten nutzen und im besten Falle sowohl aus der bürgerlichen als auch höfischen Sphäre seine Vorteile ziehen. Es wird der künftigen Forschung vorbehalten bleiben, die am Beispiel des kurtrierischen Hofes und der wenigen anderen Residenzen für die bereits ähnliche Untersuchungen vorliegen (wie für Wien, Weimar) herausgearbeiteten prägenden Faktoren an weiteren Beispielen zu überprüfen und schließlich in einer Überblicksdarstellung zu bündeln.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Hofkünstler und Hofhandwerker am kurtrierischen Hof in Koblenz / Ehrenbreitstein 1629–1794: Studie, Handbuch, Quellen (= artifex. Quellen und Studien zur Künstlersozialgeschichte). 2 Bde., Petersberg: Imhof 2017 ( ISBN: 978-3-7319-0389-5)
    Jens Fachbach
 
 

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