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Die spätbronze- und früheisenzeitliche Gesellschaft am Niederrhein im Spiegel ihrer Bestattungen - eine interdisziplinäre Untersuchung
Antragstellerin
Dr. Julia Rücker
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 174141322
Die Spätbronzezeit und frühe Eisenzeit (Ha B – Ha D/FLt) ist eine Periode großer gesellschaftlicher Entwicklungen. Im Rheinland ist diese wichtige Epoche bisher nur ungenügend und dann vor allem unter typologisch-chronologischen Gesichtspunkten analysiert worden. Die Erforschung der Sozialstrukturen und deren Wandel, die sich am besten anhand von Grabbrauch und Bestattungssitten erschließen, ist dagegen kaum erfolgt und stellt ein wichtiges Forschungsdesiderat dar, welches im Rahmen des Projektes erstmalig bearbeitet werden soll. Unter Berücksichtigung neuester methodischer und theoretischer Ansätze der Genderforschung, sollen Grabformen und -ausstattungen mit anthropologischen Daten zu Alter und Geschlecht der Bestatteten korreliert werden. So wird es möglich, nicht nur Totenrituale und Jenseitsvorstellungen zu rekonstruieren, sondern auch Aufschlüsse über die soziale Identität und reale Gesellschaftsstruktur der Lebenden und deren Wandel zu gewinnen. Als Grundlage dient dabei das Gräberfeld von Merken bei Düren, die größte bekannte Nekropole der Region, die zusätzlich erstmals vollständig vorgelegt werden soll. Um möglichst viele Aspekte der Bestattungsriten und Funeralpraktiken beleuchten zu können und den schwierigen Erhaltungsbedingungen in den rheinischen Lössbörden gerecht zu werden, sollen die Ergebnisse von Merken mit denen von fünf Vergleichsgräberfeldern kontextualisiert werden. Dieses interdisziplinäre und innovative Projekt wird methodisch und aufgrund seiner Ergebnisse zu den Bestattungssitten einen Meilenstein für weitere – auch überregionale – Forschungen setzen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen