Detailseite
Wie das synchronisierte Gehirn Langzeitgedächtnisinhalte formt
Antragsteller
Professor Dr. Simon Hanslmayr
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 172352968
Gedächtnisinhalte werden in den synaptischen Verbindungen von Neuronenverbänden gespeichert. Diese Verbindungen werden durch synchrones Feuern geformt, welches durch Gehirnoszillationen vermittelt wird. Gehirnoszillationen sollten demnach ein Schlüsselmechanismus für die Enkodierung von Inhalten ins Langzeitgedächtnis sein, bislang ist jedoch wenig über diese Mechanismen bekannt. In einer umfassenden Serie von Experimenten sollen deshalb neuronale Synchronisationsprozesse bei Langzeitgedächtnisenkodierung untersucht werden. Aufbauend auf Hypothesen, die aus kognitiven Gedächtnistheorien abgeleitet sind, sollen verschiedene oszillatorische Gedächtnisnetzwerke dissoziiert werden. Darüber hinaus soll geprüft werden, inwiefern diese Gedächtnisnetzwerke beim Abruf von Gedächtnisinhalten reaktiviert werden. Mithilfe von elektrophysiologischen und bildgebenden Verfahren soll somit erstmalig ein vollständiger Blick auf die Dynamiken oszillatorischer Gedächtnisnetzwerke geworfen werden. Auf Basis dieser Daten soll ein neurokognitives Gedächtnismodell entwickelt werden, das diesen Dynamiken erstmals Rechnung trägt. Mithilfe von angewandten Experimenten soll weiter geprüft werden, inwiefern diese Gedächtnisnetzwerke durch Training neuroplastisch verändert werden können. Diese Ergebnisse können für zukünftige Therapie Ansätze zur Behandlung von Demenzen von enormer Bedeutung sein.
DFG-Verfahren
Emmy Noether-Nachwuchsgruppen
Internationaler Bezug
Großbritannien
Großgeräte
fMRI kompatibles 64 Kanal EEG System
Gerätegruppe
3420 Elektrokardiographen