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Stabilität und Plastizität von T-Zellen und Mikroglia bei akuten entzündlichen ZNS-Prozessen
Antragsteller
Professor Wolfgang Baumgärtner, Ph.D.; Professor Dr. Jochen Hühn; Professor Dr. Martin Stangel
Fachliche Zuordnung
Tiermedizin
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 171430157
Bei der Staupe handelt es sich um die häufigste infektiöse Erkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS) beim Hund. Im Vordergrund stehen entzündliche, mit Entmarkung einhergehende Prozesse, deren Pathogenese noch weitgehend ungeklärt ist. Mikroglia spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation des entzündlichen Mikromilieus im ZNS. Durch crosstalk mit infiltrierenden T-Zellen, zu denen neben den inflammatorischen Th1- und Th17-Zellen auch die Foxp3+ regulatorischen T-Zellen (Tregs) gehören, welche an der Modulation einer Vielzahl von Immunreaktionen und an der Aufrechterhaltung von Selbsttoleranz beteiligt sind, werden verschiedene Immunprozesse im ZNS reguliert. Daher soll im hier beantragten Projekt zunächst die Frage adressiert werden, in welchem Maße und mittels welcher molekularer Mediatoren infiltrierende T-Zellen einen Einfluss auf den Phänotyp und die Funktion von Mikroglia ausüben. Darüber hinaus soll auch die Modulation des T-Zell-Phänotyps durch aktivierte Mikroglia zunächst in vitro und perspektivisch auch in in vivo Experimenten im Modell der akuten Theilervirus-Enzephalitis, welches als Modell der Staupe-Enzephalitis des Hundes dient, untersucht werden. Dieser Aspekt ist insbesondere im Anblick der kürzlich gemachten Beobachtung, dass Effektor-T-Zellen und auch Foxp3+ Tregs eine unerwartet hohe Plastizität besitzen, von Interesse. Abschließend soll ein besonderes Augenmerk auf die funktionelle Bedeutung von Foxp3+ Tregs für den Verlauf der akuten Enzephalitis im Theilervirus-Modell gelegt werden. Die hier gewonnenen Erkenntnisse werden einen essentiellen Beitrag für das bessere Verständnis der Regulation der Immunantwort innerhalb des ZNS liefern und können daher eine wichtige Grundlage für die Entwicklung neuer Therapiestrategien bei akuten Enzephalitiden liefern.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen