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Opfer des Krieges: Beiträge des cholinergen Systems zur Entwicklung von PTSD bei Kindern und Jugendlichen in Palästina und Israel
Antragsteller
Professor Dr. Clemens Kirschbaum
Mitantragstellerinnen / Mitantragsteller
Professor Dr. Alon Friedman; Professor Mohammed A. M. Shaheen; Dr. Hadar Shalev; Professorin Hermona Soreq, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 170866876
Kriegshandlungen setzen die Zivilbevölkerung chronischen und zum Teil schweren Belastungen aus. Während zahlreiche Studien die klinischen Symptome und Krankheiten, die mit überdauernder Belastung assoziert sind, darstellen, sind die physiologischen und neurobiologischen Mechanismen stressbedingter Störungen nur unzureichend verstanden. Im Rahmen des vor zwei Jahren gegründeten DFG-geförderten trilaterale Forschungsprogramms gelang es, eine echte und enge wissenschaftliche Kooperation zwischen den israelischen, palästinensischen und deutschen Partnern zu etablieren, um die psychischen und biologischen Folgen von gewaltsamen Auseinandersetzungen im Nahen Osten näher zu untersuchen. Durch regelmäßige Treffen, studentischen Austauschbesuchen und insgesamt 11 gegenseitigen Besuchen der PIs in Dresden, Ramallah, Beer-Sheva und Jerusalem wurde eine genetische Assoziationsstudie aus der Taufe gehoben, in die mittlerweile rund 300 Personen rekrutiert werden konnten. Während in Dresden die Langzeiteinlagerung von Cortisol in Haarproben von über 290 Haarproben palästinensischer Kinder gemessen wurde, etablierten die israelischen Partner EEG-/funktionelle Kernspintomografie (fMRT) Protokolle zum verbesserten Verständnis der ZNS-Reaktionen auf belastende Stimuli. Erste genetische Untersuchungen weisen auf neue Zielgene und spezifische Polymorphismen hin, welche möglicherweise das Risiko für stressbedingte Veränderungen der cholinergen Kontrollen von ZNS-Entzündungsvorgängen erhöhen. Mit dem vorliegenden Antrag soll das begonnene trilaterale Forschungsvorhaben weitergeführt und ausgebaut werden. In einem zweiten Förderabschnitt sollen über 36 Monate weitere Personen rekrutiert und in dem entwickelten multimodalen Ansatz untersucht werden. Spezifische Hypothesen sollen insbesondere zur Interaktion von Stress, spezifischen microRNA Mutationen, Genexpressionsmustern und Entzündungsprozessen getestet werden. Des Weiteren ist eine Interventionsstudie bei palästinensischen Kindern mit wiederholter Erhebung von biologischen, physiologischen und Verhaltensmaßen geplant.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel, Palästina