Detailseite
Traum und Trauma der digitalen Utopie. Eine Studie zu Entwicklung und Spezifik der russischen Literatur
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Henrike Schmidt
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2005 bis 2008
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 16031315
Die Diskussion über die Bedeutung der Neuen Medien für die Literatur ist gekennzeichnet durch eine Mythologisierung mit anschließender Dekonstruktion. Von der Befreiung des Lesers im Hypertext führt der Weg zu seiner Entmündigung im müden Mausklick, um eine exemplarische Interpretationslinie aufzuzeigen, die Traum und Trauma der digitalen Utopie illustriert. Das hier vorgestellte Forschungsvorhaben setzt sich vor diesem Hintergrund das Ziel, Entwicklungstendenzen und Nutzungsweisen der Neuen Medien durch die Literatur anhand einer Fallstudie des russischen literarischen Internet in den Jahren 1994 - 2004 zu analysieren. Der Arbeit wird die These zu Grunde gelegt, dass das Internet der Literatur in Russland besondere Aktivitätsspielräume eröffnet. Diese Hypothese wird begründet in Hinblick auf die Parallelität von gesellschaftlicher Transformation und medialem Wandel (synchrone Ebene) sowie auf das tradierte Literatur- und Medienverständnis (diachrone Ebene). Es soll untersucht werden, ob eine theoretische Reflexion und literarische Praxis die Folge sind, die sich von Tendenzen in anderen Segmenten des World Wide Web unterscheiden, und zwar sowohl in der Ausgestaltung elektronischer Publikationsformen als auch der literarischen Genres. Auf der methodischen Ebene ist es ein zentrales Anliegen, literatursoziologische Analyse und literarische Ästhetik zu verbinden. Auf der faktographischen Ebene stellt sich die Aufgabe, grundlegende Werke zu archivieren, die aufgrund der Unbeständigkeit der Daten im Internet für künftige Forschungen verloren zu gehen drohen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen