Detailseite
Projekt Druckansicht

Bestimmung der Funktion des Gesetzes im Ausgang von Religion und Psychoanalyse

Fachliche Zuordnung Grundlagen des Rechts und der Rechtswissenschaft
Förderung Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 158352397
 
Thema des Forschungsvorhabens ist die Relevanz eines bestimmten religiösen Gesetzesverständnisses, das sich in der jüdischen Tradition finden lässt und von der Psychoanalyse wieder aufgenommen und neu diskutiert wurde, für eine moderne Rechtstheorie. Grundlegend ist dabei die Beobachtung, dass es innerhalb der jüdischen Tradition eine Gesetzeskonzeption gibt, die Text und Interpretation so eng miteinander verkoppelt, dass die herkömmliche hermeneutische Vorstellung von einem Autor und dem von ihm gemeinten Sinn eines Texts sich nicht länger durchhalten lässt. Dieser Ansatz folgt aus einer starken Betonung der Schriftlichkeit des Gesetzes, die die Distanz des Gesetzes im Sinne seiner fehlenden absoluten Gegenwärtigkeit signalisiert, damit zugleich aber auf die Reaktualisierbarkeit im rituellen Akt der Gesetzeslektüre verweist. Ein solches Modell des Gesetzesdenkens, das dieses aus seiner engen Verkoppelung an den nationalstaatlichen Kontext und dessen demokratietheoretischen Legitimationsformeln löst, könnte ein Paradigma darstellen, wie ein im transnationalen Raum entstehendes Recht konzeptionell klarer erfasst und damit über die Beobachtung unkontrollierter Emergenzprozesse hinaus gezielter operationalisiert werden könnte.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Ino Augsberg
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung