Kapsidmodifizierte "helper-dependent" adenovirale Vektoren für Muskelgewebe-gerichtete Gentherapie von Hämophilie B
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Ziel dieser Studie war es die Machbarkeit der Muskelgewebe-gerichteten Gentherapie mittels kapsidmodifizierten “helper-dependent” adenoviralen Vektoren zu evaluieren. Die Ergebnisse dieser Studie zeigen eindeutig, dass adenovirale Vektoren mit einer Kapsidmodifikation signifikant besser Muskelgewebe in Mäusen transduzieren im Vergleich zu unmodifizierten Vektoren. Darüberhinaus war es uns möglich zu zeigen, dass die Genexpression mit “helper-dependent” adenoviralen Vektoren über ein Jahr lang andauert. Die Ergebnisse dieser Studie legen allerdings auch nahe, dass unmodifizierte sowie kapsidmodifizierte “helper-dependent” adenoviralen Vektoren nach Injektion in Muskelgewebe nicht zu einer ausreichenden in vivo Konzentration von Faktor IX führen. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass wir in unserer Studie einen muskelgewebespezifischen Promotor verwendet haben, der im Vergleich zu ubiquitären Promotoren, wie z.B. CMV, schwächer ist. „Helper-dependent” adenoviralen Vektoren in Verbindung mit muskelgewebespezifischem Promoter sind also in der Gentherapie von Hämophilie B nicht nützlich. Nichtsdestotrotz, die verbesserte Transduktion von kapsidmodifizierten “helper-dependent” adenoviralen Vektoren könnte bei Ansätzen, in denen relativ niedrige, lokale Konzentrationen eines therapeutischen Proteins im Muskelgewebe ausreichend sind, einsetzbar sein.