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GRK 1644: Skalenprobleme in der Statistik
Fachliche Zuordnung
Agrar-, Forstwissenschaften und Tiermedizin
Mathematik
Mathematik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 152112243
In vielen Bereichen angewandter Forschung sind Skalenprobleme allgegenwärtig. Der Begriff Skalenproblem bezeichnet dabei die Tatsache, dass sich Beobachtungseinheiten je nach betrachteter Skala unterschiedlich verhalten, so dass die Mess-Skala in der statistischen Analyse berücksichtigt werden muss. Ein typisches Beispiel sind räumliche oder zeitliche Skalen, aber auch andere Skalen werden im Rahmen dieses GRK betrachtet, etwa die Aggregation von Individuen zu Haushalten und größeren Gemeinschaften oder genetische Skalen von einzelnen Basispaaren über Gene bis hin zu Wirkungspfaden von Genen. Das Einbeziehen der Mess-Skala in die statistische Analyse ist von großer praktischer Relevanz, um Forschungsfragen adäquat beantworten zu können. Dies betrifft beispielsweise Fragen wie: Wie hängt die Abundanz von Tieren und Pflanzen von ökologischen Bedingungen ab?, Wie hängen die Preise zweier Produkte zusammen? oder Wie beeinflusst genetische Variabilität das Erkrankungsrisiko oder die Vorhersage genetisch beeinflusster Eigenschaften?. Das zentrale Ziel dieses GRKs ist daher die Entwicklung, Anwendung und Erweiterung statistischer Methoden für Skalenprobleme. Die Statistik bildet damit das Zentrum des GRKs, das die Verbindung zwischen den Anwendungsbereichen (Ökologie, Ökonomie, Genetik) herstellt. Damit wird es möglich, (i) die Entwicklung methodischer Innovationen basierend auf angewandten Forschungsfragen zu fördern, (ii) neue Methodik in die verschiedenen Anwendungsgebiete zu transferieren und (iii) den Austausch statistischer Methoden zwischen den Anwendungsgebieten zu ermöglichen. Der interdisziplinäre Ansatz des GRKs spiegelt sich auch im Qualifizierungskonzept wider, das die allgemeine Wahrnehmung der Relevanz von Skalenproblemen erhöhen und deren Wichtigkeit sowohl in angewandter als auch in methodischer Forschung betonen soll. Einführende Veranstaltungen zu gemischten Modellen und räumlicher Statistik vermitteln den Promovierenden grundlegende statistische Fähigkeiten, mit deren Hilfe Skalenprobleme bearbeitet werden können. Zusätzlich beinhaltet das Qualifizierungskonzept vielfältige Spezialisierungsmöglichkeiten. Mit seinem Schwerpunkt auf interdisziplinärer Zusammenarbeit und Betreuung überwindet das GRK die klassischen Fächergrenzen und ermöglicht den innovativen Einsatz statistischer Methoden zur Lösung von Skalenproblemen.
DFG-Verfahren
Graduiertenkollegs
Antragstellende Institution
Georg-August-Universität Göttingen
Sprecher
Professor Dr. Thomas Kneib
beteiligte Wissenschaftlerinnen / beteiligte Wissenschaftler
Professorin Dr. Heike Bickeböller; Professor Dr. Bernhard Brümmer; Professor Dr. Stephan von Cramon-Taubadel; Dr. Malena Erbe; Professor Dr. Ingo Grass, seit 1/2016; Professor Dr. Helmut Herwartz; Professor Dr. Christoph Kleinn; Professor Dr. Holger Kreft, seit 1/2016; Professorin Dr. Tatyana Krivobokova; Dr. Katrin Meyer, von 4/2015 bis 9/2016; Professor Dr. Christoph Scherber, von 4/2015 bis 9/2015; Professor Dr. Henner Simianer; Dr. Egle Tafenau; Professor Dr. Teja Tscharntke; Professorin Dr. Kerstin Wiegand