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The Evolutive Adaptation of the Transcriptional Information Transmission in Escherichia coli
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Oliver Sawodny; Professor Dr. Georg Sprenger
Fachliche Zuordnung
Stoffwechselphysiologie, Biochemie und Genetik der Mikroorganismen
Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Elektronische Halbleiter, Bauelemente und Schaltungen, Integrierte Systeme, Sensorik, Theoretische Elektrotechnik
Förderung
Förderung von 2010 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 150284845
Evolution ist der Prozess der Anpassung von Organismen an ihre jeweilige Umwelt durch dauerhafte Änderungen ihrer genetischen Ausstattung. Evolutive Anpassung beruht auf stochastischen Mutationen und der Selektion der bestangepassten Individuen.Ein grundlegendes Problem ist, zu verstehen, wie eine Population von Organismen sich an ihre Umgebung adaptiert. Mutationen sind stochastische Ereignisse auf molekularer Ebene, welche die intrazellulären Informationskanäle von Transkriptionsfaktoren zu Genen und metabolischen Flüssen verändern. Aus diesem Grund ist eine kommunikationstheoretische Herangehensweise vielversprechend. Das Hauptziel des Projekts ist die informationstheoretische Beschreibung und Analyse des intrazellulären Informationsaustausches während der adaptiven Evolution am Beispiel von Escherichia coli-Populationen. Ein informationstheoretisches Modell einer Zellpopulation ist ein komplexes Kommunikationssystem, dessen Ein- und Ausgänge stochastische Variablen sind, welche Transkriptionsfaktoraktivitäten, Genexpression und metabolische Flüsse beschreiben. Während in der ersten Antragsphase die Anpassungsfähigkeit des metabolischen Netzwerkes und in der zweiten Phase die Anpassungsfähigkeit des transkriptionellen Netzwerkes unter konstanten Umweltbedingungen untersucht wurden, soll nun die Anpassungsfähigkeit unter wechselnden Umweltbedingungen analysiert werden. Populationen können auf verschiedene Weise (transkriptionelle Regulation oder Zerfall in Subpopulationen) auf wechselnde Umweltbedingungen reagieren. Mit einem informationstheoretischen Modell der intrazellulären Informationsübertragung sollen optimale Verhaltensweisen unter langanhaltenden wechselnden Umweltbedingungen abgeschätzt werden. Diese Vorhersagen können im Experiment mit E. coli auf der Versuchsplattform für adaptive Evolution, die vom ISYS und IMB aufgebaut wurde, verifiziert werden. Dazu wird ein Experiment zur adaptiven Evolution unter wechselnder Sauerstoffversorgung mit Reporterprotein-markierten E. coli-Stämmen vorgestellt. In einem weiteren Experiment wird eine wechselseitige Abhängigkeit zwischen zwei E. coli Stämmen konstruiert, die auf einer synthetischen Informationskaskade basiert. Während der adaptiven Evolution kann so die Optimierung dieses artifiziellen Sensorsystems untersucht werden.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1395:
Informations- und Kommunikationstheorie in der
Molekularbiologie (InKoMBio)
Beteiligte Personen
Professorin Dr. Susann Müller; Professor Dr.-Ing. Steffen Schober