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Orbital variability and high latitude circulation and climate change during the Pliocene-Pleistocene.
Antragsteller
Professor Dr. Martin Frank
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 150181555
Dieses Projekt hat das Ziel, den Tiefen- und Zwischenwasseraustausch zwischen dem arktischen Ozean, der Grönländisch-Norwegischen See und dem nördlichen Nordatlantik der letzten 5 Millonen Jahre mit Fokus auf den Zeitraum zwischen 1 und 3 Millionen Jahren vor heute zu untersuchen. Diese dichten Wassermassen beeinflussen die atlantische thermohaline Zirkulation, die eng mit dem globalen Klima verknüpft ist. Wir beantragen, Änderungen in der Quelle und Stärke dieser Wassermassen und der mitgeführten Sedimente, sowie deren Mischung über ihre radiogenen Isotopensignaturen auf Zeitskalen von Millionen von Jahren bis hin zu glazial/interglazialer Variabilität möglichst quantitativ zu bestimmen. Der zeitliche Schwerpunkt liegt hierbei auf den klimatisch einschneidenden Perioden der Intensivierung der Nordhemisphärenvereisung und des Mittelpleistozänen Klimawandels. Wir planen, an Proben aus vier ODP/IODP Kernen zu arbeiten, die einen N-S-Schnitt bilden: ein Kern aus dem nördlichen Nordatlantik (Site 984 oder 607), ein Kern aus der Grönländisch Norwegischen See (Site 907) und je einer aus der Framstraße auf dem Yermak Plateau (Site 911) und der zentralen Arktis (ACEX, ODP Leg 302). An jedem Kern sollen die Variabilität der Tiefenwassersignatur von Neodym- (Nd), Blei- (Pb) und Strontium-(Sr)-Isotopen aus dem authigenen Mangan-Eisenoxidcoating der Partikel, sowie im Fall der Nd-Isotope aus Foraminferenkalzit rekonstruiert werden. Die radiogegen Isotopensignaturen der Partikel selbst sollen Änderungen der Herkunft der Sedimente, die von den Wassermassen transportiert werden, dokumentieren. Diese Proxydaten werden es erlauben, sowohl Änderungen in der Zirkulation, als auch der Liefergebiete der Erosion in und um diese Becken zu Beginn des Quartärs zu identifizieren. Das Hauptziel wird dabei sein, ein besseres Verständnis der Zusammenhänge der steuernden Faktoren von Ozeanzirkulation, Vereisungen und Klima zu gewinnen. Diese Daten werden dazu beitragen, generell wirksame Klimakontrollmechanismen von dem nur im Quartär herrschenden besser zu unterscheiden und damit auch ein verbessertes Verständnis heutiger und zukünftiger Klimaentwicklungen zu erlangen.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme