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Ultrastrukturelle, immunologische und tierexperimentelle Untersuchungen zur Evaluation "autofetaler" und allogener Amnionmembran in der rekonstruktiven Fehlbildungschirurgie

Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 145675470
 
Fehlbildungsbedingte konnatale Defekte bedürfen häufig einer sofortigen oder frühzeitigen operativen Versorgung, die jedoch nicht selten durch die Problematik eines Gewebedefizites gekennzeichnet ist. Die Verwendung regionären, autologen Gewebes erschöpft sich rasch und wird von der Bildung starker Narbenkontrakturen in der Empfänger- und Spenderregion begleitet. Diese wiederum verursachen in der Folge eine Wachstumshemmung der rekonstruierten Fehlbildungsregion. Daneben entwickelt sich ein mindervaskularisiertes, ungeeignetes Transplantatlager für eventuelle Folgeoperationen. Derzeitig in der Klinik eingesetzte alloplastische synthetische Konstrukte (allogene und xenogene Membranen) sind kostenintensiv und nur eingeschränkt biokompatibel. Bei Neugeborenen wäre deshalb eine unmittelbare und reichliche Verfügbarkeit vitalen, möglichst körpereigenen Ersatzgewebes zu fordern. Dieses geplante Forschungsvorhaben beschäftigt sich erstmals mit der Fragestellung, ob die sonst bei der Geburt verworfene frische mütterliche Amnionmembran (AM) als immuntolerantes autofetales Gewebe zur Primärrekonstruktion konnataler Fehlbildungen verwendet werden kann. Des Weiteren könnte es nach Kältekonservierung als immuntolerante Gewebereserve für spätere Rekonstruktionen genutzt werden. Indikationen wären konnatale Defekte wie Spaltbildungen des Gesichtsbereiches, des Neuralrohres und der Bauchwand. Aufgrund der mittlerweile erreichten Fortschritte in der pränatalen Diagnostik wäre eine entsprechende Gewinnung der Membran gut planbar.In einem tierexperimentellen Wundmodell an Miniaturschweinen soll das biologische und mechanische Verhalten dieses potentiell wertvollen Ersatzgewebes für Rekonstruktionen bei Neugeborenen mit Defektbildungen untersucht werden. Dabei soll im ersten Studienarm das immunologische Verhalten nach Implantation „autofetaler AM und allogener AM beobachtet werden. Kryokonservierte „autofetale und „allogene AM, die im Rahmen von Sekundärrekonstruktionen Verwendung findet, soll im zweiten Studienarm an erprobten porcinen Wundmodellen (Haut, Mundschleimhaut, Muskelfaszie) mit alloplastischen und allogenen Ersatzmaterialien verglichen werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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