Detailseite
Projekt Druckansicht

Theoriegeleitete Erhebung von Kompetenzstufen im Rahmen probabilistischer Messmodelle - Ein Beitrag zum Aufbau eines Heidelberger Inventars Geographischer Systemkompetenz (HEIGIS)

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 141192105
 
Erstellungsjahr 2012

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Konzept System ist grundlegend in vielen Disziplinen, nimmt aber insbesondere in der Geographiedidaktik eine herausragende Position ein. Für die Geographie ist, in Abgrenzung zu anderen Fächern, vor allem die räumliche Perspektive charakteristisch. Es mangelt bislang jedoch an empirisch überprüften Kompetenzmodellen zum fachspezifischen Umgang mit geographischen Systemen und damit verbundenen adäquaten Messinstrumenten. Im Rahmen der ersten Projektphase sollte deshalb ein solches Messinstrument der Geographischen Systemkompetenz (GSK) auf Grundlage eines theoriegeleitet entwickelten Kompetenzmodells erstellt und im Rahmen probabilistischer Messmodelle psychometrisch abgesichert werden. Die Ergebnisse der CogLabs sowie der beiden quantitativen Studien brachten divergente Ergebnisse. Dimension 2, die nach den CogLabs verändert werden musste, lies sich in beiden quantitativen Studien nicht identifizieren. Dimension 1 und 3 stellten in der ersten quantitativen Studie getrennte Dimensionen dar. Auch in der Itemerstellung ließen sich die beiden Dimensionen relativ gut trennen. In der zweiten quantitativen Studie hingegen passte das 2-dimensionale Modell nicht signifikant besser als das 1-dimensionale Modell. Während die Items von Dimension 1 in beiden Studien einen homogenen Faktor gebildet haben, wurden Unterschiede in den Modellfits zwischen verschiedenen Teilstichproben basierend auf dem Abiturschnitt bei Dimension 3 festgestellt. Die Gründe hierfür müssen in weiterführenden Studien geklärt werden. Insgesamt erwies sich die geringe Testzeit als hinderlich, die nur die Prüfung einer geringen Itemzahl je Dimension ermöglichte. In weiteren Studien ist sich deshalb zunächst entweder nur auf eine der beiden verbleibenden Dimensionen zu konzentrieren oder ein Multi-Matrix-Design anzuwenden (PISA-Konsortium, 2007). Dies scheint insbesondere auch deshalb sinnvoll, da trotz der Überarbeitung ein relativ großer Anteil der räumlichen Denkaufgaben in Q2 von der Analyse ausgeschlossen werden musste. Die Untersuchungen zeigten einen engen Zusammenhang zwischen räumlichen und systemischen Denken in geographischen Kontexten und damit der Notwendigkeit, beide Fähigkeiten in die Modellierung Geographischer Systemkompetenz einzubeziehen. Die genaue Beziehungsstruktur zwischen beiden Fähigkeiten ist jedoch noch weiter zu prüfen, insbesondere in Bezug auf unterschiedliche Stichproben-Charakteristiken und potenziell schwierigkeitsbestimmende Item-Merkmale. Erst danach kann aufgrund der bisher divergenten Ergebnisse von einer Absicherung eines 1- oder 2-dimensionalen Modells gesprochen und die Beschreibung der Kompetenzstufen entsprechend angepasst werden. Insgesamt unterstrich das Projekt den großen Forschungsbedarf dieses zentralen Bereichs der geographischen Fachdidaktik.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2011). Geographische Kompetenzen fördern – Erfassung der Geographischen Systemkompetenz als Grundlage zur Bewertung der Kompetenzentwicklung. In Meyer, C., Henrÿ, R., Stöber, G. (Eds.) Geographische Bildung: Kompetenzen in didaktischer Forschung und Schulpraxis. Westermann: Braunschweig. pp. 49-57
    Viehrig, K., Greiff, S. Siegmund, A., Funke, J.
  • (2012). Complex Problem Solving. More than reasoning? Intelligence, 40, 1-14
    Wüstenberg, S., Greiff, S., & Funke, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1016/j.intell.2011.11.003)
  • (2012). Dynamic Problem Solving: A new measurement perspective. Applied Psychological Measurement, 36 (3), 189-213
    Greiff, S., Wüstenberg, S., & Funke, J.
    (Siehe online unter https://doi.org/10.1177/0146621612439620)
  • (2012). Systemisches und räumliches Denken in der geographischen Bildung – Erste Ergebnisse zur Überprüfung eines Modells der Geographischen Systemkompetenz. In Hüttermann, A., Kirchner, P., Schuler, S., Drieling, K. (Eds.) Räumliche Orientierung: Räumliche Orientierung, Karten und Geoinformation im Unterricht. Westermann: Braunschweig. pp. 95-102
    Viehrig, K., Siegmund, A., Wüstenberg, S., Greiff, S., Funke, J.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung