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Autobiographisches Narrativ und politische Weltanschauung in NS-Schriften der 1920er Jahre

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 132545864
 
Das Projekt sucht aus literaturwissenschaftlicher Perspektive einen Beitrag zur Forschung über die Konstitutionsphase der nationalsozialistischen Bewegung und Weltanschauung zu leisten. Ausgehend von dem Befund, dass ein Großteil der vor 1933 erschienenen programmatischen Hauptschriften aus dem Umfeld der nationalsozialistischen Bewegung explizit oder implizit entlang einer (auto-)biographischen Erzählung entwickelt wird, soll im Projekt die Funktion des autobiographischen Narrativs im Kontext des nationalsozialistischen Politikverständnisses untersucht werden. Leitend ist dabei die These, dass zwischen autobiographischem Narrativ einerseits sowie wichtigen Elementen und bestimmten Strukturen der NS-Weltanschauung in ihren verschiedenen Spielarten andererseits ein signifikanter Zusammenhang besteht: NS-Weltanschauung erscheint nicht als das Ergebnis einer Reflexion über gesellschaftliche Wirklichkeit, aus der politische Schlussfolgerungen gezogen würden, sondern wird entworfen als das Ergebnis einer Erfahrung mit gesellschaftlicher Wirklichkeit, wobei sich in dieser Erfahrung politische Notwendigkeiten offenbaren.Gegenstand der Projektarbeit sind veröffentlichte wie unveröffentlichte biographische und autobiographische Texte von NS-Führungspersonen und einfachen NSDAPMitgliedern sowie von professionellen Schriftstellern, die dem Nationalsozialismus oder dem Umfeld der erweiterten politischen Rechten nahe standen und als Kontrollgruppe herangezogen werden. Die Schriften werden in einem weiten Kontext politischer, theoretischer, wissenschaftlicher und literarischer Schriften analysiert, um die intertextuelle und interdiskursive Wirksamkeit, die Anschlüsse und die Reichweite der Verschränkung von autobiographischem und politischem Wissen zu prüfen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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