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Paramilitärische Verbände in Ostmitteleuropa (1918-1944) - Selbstbild, Gewaltpraxis, soziale Dynamik am Beispiel des "Eisernen Wolfes" in Litauen

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2009 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 71062747
 
Ostmitteleuropa war in der Zwischenkriegszeit von Modernisierungskonflikten, weltanschaulichen Friktionen und tiefen sprachlich-kulturellen Bruchlinien gekennzeichnet. Die neu etablierten demokratischen Systeme verstanden ihre Staaten als Verwirklichung nationaler Souveränität, kämpften jedoch durchweg mit Phasen der Instabilität. Vor diesem Hintergrund entstanden in den meisten Staaten paramilitärische Verbände, die im Rahmen des Projektes als Gewaltgemeinschaften im Sinne des Rahmenkonzepts verstanden werden. Fokussiert wird die Untersuchung auf den litauischen Verband des Eisernen Wolfes (Geležinis vilkas), der in einen vergleichenden Zusammenhang mit weiteren ostmitteleuropäischen Verbänden gestellt wird. Dabei wird sowohl von der Rhetorik als auch von der Gewaltperformanz der paramilitärischen Verbände ausgegangen. Die vergleichende Analyse der Gewaltausübung nach außen und der Mitgliederdisziplinierung nach innen soll hier helfen, Gruppenbild und Gruppengefüge der paramilitärischen Verbände zu erschließen. Gefragt wird ferner nach dem Grad der Verfasstheit, der informellen Selbstorganisation oder der Teilintegration in staatliche und militärische Strukturen. Die Gewaltausübung wird schließlich auch in Hinblick auf die Opfer (jüdische Gemeinden, polnische Minderheit) und auf der Grundlage lokaler und kollektivbiografischer Studien analysiert werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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