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SPP 1480:  Modellierung, Simulation und Kompensation von thermischen Bearbeitungseinflüssen für komplexe Zerspanprozesse

Fachliche Zuordnung Maschinenbau und Produktionstechnik
Förderung Förderung von 2010 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 130379584
 
In nahezu allen spanenden Fertigungsprozessen werden die herzustellenden Bauteile in erheblichem Maße thermisch beeinflusst. Die bei den Zerspanprozessen im Wesentlichen aus Scher-, Reib- und Trennarbeit resultierende Wärmeenergie fließt über das Werkstück, die entstehenden Späne sowie die eingesetzten Werkzeuge und über den Kühlschmierstoff (KSS) ab. Daneben erzielt der KSS durch seine Schmierwirkung eine Verringerung der Reibungsarbeit. Bei der Trockenbearbeitung und bei Minimalmengenschmierung entfällt diese Temperierung und die Schmierung ist zumindest reduziert.
Im Fertigungsprozess entstehende transiente Wärmefelder und die sich im Bauteil akkumulierende Wärme stellen eine deutliche Beeinträchtigung am Fertigteil hinsichtlich der einzuhaltenden Toleranzen dar. Denn zahlreiche trockene oder minimalmengengeschmierte Bearbeitungsoperationen bewirken ein komplexes thermisches Belastungskollektiv, das zu thermisch bedingten Form- und Maßabweichungen des Bauteils führt und sein Verhalten im späteren Gebrauch entscheidend verändert. Aufgrund fehlender Grundlagenerkenntnisse können diese Einflüsse zurzeit in der Praxis nur durch aufwendige Einfahrversuche vermieden werden.
Aus dieser Problemstellung leitet sich als übergeordnete Zielsetzung des Schwerpunktprogramms die Modellierung, Simulation und Kompensation von thermischen Bearbeitungseinflüssen auf das Bauteil ab. Das Ziel ist es, die aus dem Prozess resultierenden Fertigungsungenauigkeiten bereits in der Fertigungsplanung durch simulationsgestützte Methoden zu vermeiden bzw. zu kompensieren. Die Simulation beispielsweise nach der Finite-Elemente-Methode ist hierfür ein geeignetes Werkzeug, weil es damit grundsätzlich möglich ist, das thermomechanische Verhalten von Bauteilen durch das Einbringen von thermischen und mechanischen Belastungen zu berechnen.
Im Fokus der Untersuchungen stehen dabei alle spanenden Fertigungsverfahren, wobei sich die Problemstellungen für die einzelnen Fertigungsverfahren unterschiedlich darstellen. Das betrachtete Bauteilspektrum umfasst dabei sowohl geometrisch komplexe Formen mit homogener Werkstoffmatrix als auch Komponenten mit inhomogenem Materialgefüge, allerdings stets auf Basis einer metallischen Grundmatrix. Diese Zielsetzung soll in drei aufeinander aufbauenden Phasen von jeweils zwei Jahren erreicht werden, in denen die Komplexität der Simulationsmodelle im Verlauf des Schwerpunktprogramms zunimmt.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Österreich

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