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Theater als Raumkunst. Die Spiel- und Kunsträume von Johannes Schütz und Jürgen Gosch.

Antragsteller Dr. Stefan Tigges
Fachliche Zuordnung Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung von 2009 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 129760380
 
Bedeutung, Funktion und Form des Bühnenbildes, so der Ausgangspunkt, erfahren in der zunehmend undramatisch geprägten Aufführungspraxis zentrale Transformationen. An Stelle der Illustrations-, der Aktualisierungs- sowie der Interpretationsfunktion entwickeln sich die expandierenden Bühnenräume zu Regieführenden Mitspielern, diskursiven Bildräumen und repräsentationskritischen offenen Versuchsanordnungen, die von (körper-)spielästhetischen, (inter-)medialen sowie (bild-)räumlichen Diskursen geprägt sind und vom mitschöpfenden Publikum neue Formen der Wahrnehmungskompetenz verlangen. Die radikalen Spielräume von Jürgen Gosch (Regie) und Johannes Schütz (Ausstattung), die durch ihre Reduktion, kalkulierte Künstlichkeit und Transparenz im gegenwärtigen Theater avancierte ästhetische Kommentare leisten, zeigen, so die These, dass speziell die Räume im Zusammenwirken mit den Darstellern avancierte Spielformen motivieren, Sprache neue Funktionen übernimmt, Theater als experimentelle literarische Praxis verstanden und dabei das konzeptlastige Regietheater-Modell abgelöst wird. Ziel ist es exemplarisch aufzuzeigen, dass das Theater aktiv mit Strategien der Bildenden Kunst/Performance Art kommuniziert, die Spielräume zu reflexiven, referenzreichen Kunsträumen werden und durch die kritische Übersetzung bildästhetischer Diskurse auf das Theater eine neue Spiel- und Darstellungstheorie zu begründen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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