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Aufgabenkultur in verschiedenen Schularten. Eine vergleichende Analyse von Aufgaben und Lehrerhandeln im Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialunterricht

Fachliche Zuordnung Allgemeines und fachbezogenes Lehren und Lernen
Förderung Förderung von 2009 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 126831890
 
Im Rahmen von Interventionsstudien und teilweise in Studien zum alltäglichen Unterricht konnte die Bedeutung eines anspruchsvollen und kognitiv aktivierenden Unterrichts für die Leistungsentwicklung von Schülerinnen und Schülern nachgewiesen werden. Ebenso zeigten deskriptive Unterrichtsanalysen und Befragungsstudien, dass Aufgaben eine wichtige Funktion bei der Planung und Durchführung von Unterricht einnehmen und dabei die Schulart den Grad des Stellenwerts kognitiver Herausforderungen beeinflusst.Vorrangiges Ziel der geplanten Untersuchung ist es, ein möglichst umfangreiches und mehrperspektivisches Bild der Aufgabenkultur zu zeichnen und dabei Möglichkeiten aber auch Grenzen eines anspruchsvollen und kognitiv aktivierenden Unterrichts aufzuzeigen. Dabei soll insbesondere das Zusammenspiel von kognitiv aktivierenden und strukturierenden Elementen im Unterricht untersucht werden. Mit dem anvisierten Projekt wird vor allem der Vergleich zwischen Hauptschulunterricht und Unterricht an Gymnasien und Realschulen ermöglicht. Dadurch erhoffen wir uns einen vertieften Einblick in die unterschiedlichen Aufgaben- und Unterrichtskulturen innerhalb der Schulformen. Die Studie ist explorativ beschreibend angelegt und soll eine repräsentative Untersuchung vorbereiten.Methodisch stützen wir uns dabei auf zwei unterschiedliche Zugänge: Erstens auf die videogestützte Analyse, bei der unterschiedliche Phasen der Aufgabenbearbeitung und Sozialformen identifiziert (Basiskodierung) und einzelne Aufgaben und Unterrichtssequenzen eingeschätzt (vertiefende Analyse) werden. Zweitens auf teilstandardisierte Befragungen der Lehrkräfte, die den Blick auf die Aufgabenkultur erweitern und zudem die subjektiven Vor- und Einstellungen der Lehrkräfte beleuchten. Im Rahmen der ersten Projektphase (2005 bis 2008) wurden auf Basis eines entwickelten Kategoriensystems 40 Hauptschulunterrichtsstunden analysiert. Für die parallel zu führenden Interviews wurden ein Gesprächsleitfaden und ebenfalls ein Auswertungssystem konzipiert. Auch hier wurden bereits 40 Interviews ausgewertet.Die Befunde zum Hauptschulunterricht sollen in der geplanten Forschungsphase (2008 bis 2009) mit Ergebnissen aus dem Realschul- und Gymnasialunterricht verglichen werden. Dazu werden jeweils zehn Realschul- und Gymnasiallehrkräfte in den Fächern Deutsch und Mathematik so ausgewählt, dass sie sich mit entsprechenden Lehrkräften aus der Hauptschulstichprobe optimal kriterienorientiert vergleichen lassen. Anhand der Kodierungen bzw. Ratingurteile soll erstens untersucht werden, ob und wie sich Denken (Interviews) und Handeln (Unterrichtsbeobachtung) der Lehrkräfte unterschiedlicher Schularten unterscheiden. Zweitens sollen darauf aufbauend typische Unterrichtsmuster identifiziert werden, denen diese Lehrkräfte zuzuordnen sind. Es wird geprüft, inwieweit sich bestimmte Muster schulartspezifisch ausprägen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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