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Multiple Entgrenzung der Arbeit des fliegenden Personals im kommerziellen Luftverkehr

Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2005 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 12405796
 
In Debatten um die Organisation von Arbeit wird häufig von Entgrenzung gesprochen, ohne dass eine genauere kategoriale Bestimmung vorliegt. Insbesondere die Klärung des Zusammenhangs der verschiedenen Dimensionen von Entgrenzung steht aus. Ein in diesem Sinne theoretisch gehaltvolles Konzept ¿multipler Entgrenzung sollte auf Ebene der Arbeitenden ansetzen, auf der die verschiedenen Entgrenzungsprozesse interferieren. Empirisch sollen exemplarisch Pilotinnen und Flugbegleiterinnen im kommerziellen Luftverkehr untersucht werden, die besonders vielfältigen und simultan ablaufenden dynamischen Prozessen der Entgrenzung ausgesetzt sind: traditionell räumlich entgrenzt arbeitend erleben sie aktuell, dass marktliberale Komponenten und technologische Rationalisierung bedeutsamer werden, dass das Verhältnis von Arbeit und Leben unter neuen Balancierungsdruck gerät, und sich bisherige professionell-elitäre Schutzräume bei zugleich sinkendem Berufsstatus auflösen und gewerkschaftliche Delegationsprinzipien der Selbstorganisation weichen. Zu einem historisch günstigen Zeitpunkt des Umbruchs von Arbeitsbedingungen werden die alltäglichen Arbeitspraktiken des Flugpersonals, arbeitsorganisatorische Rahmungen sowie individuelle bzw. kollektive Bearbeitungsweisen multipel entgrenzter Arbeit mittels rekonstruktiver Methoden qualitativer Sozialforschung beleuchtet.Es wird erwartet, in diesem bisher von der Arbeitssoziologie vernachlässigten Bereich besonders gut ein Konzept multipler Entgrenzung entwickeln zu können, das die Dynamik und die Wechselbeziehungen von Entgrenzungsprozessen zu präzisieren vermag.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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