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Determinanten der Selektion und Einstellungsbildung bei der Rezeption von Wissenschafts-informationen im Internet

Fachliche Zuordnung Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung Förderung von 2009 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 123155412
 
Das Internet hat den Zugang zu wissenschaftlichen Informationen vereinfacht, allerdings stehen die Nutzer vor der Herausforderung, aus der Fülle an Inhalten unterschiedlicher Qualität relevante und glaubwürdige Artikel auszuwählen und anhand der sich zum Teil widersprechenden Informationen zu einem eigenen Standpunkt zu gelangen. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das Forschungsprojekt mit der Frage, wie Laien bei der Recherche zu wissenschaftsbezogenen Fragen in Angeboten des Web 2.0 (z.B. in Blogs) vorgehen und von welchen Faktoren sie dabei beeinflusst werden. Aufbauend auf Persuasionsmodellen (z.B. Petty & Cacioppo, 1986) und Erkenntnissen der ersten zwei Förderperioden sollen offene Fragen in Bezug auf die Einstellungsbildung durch Online-Wissenschaftsinformationen adressiert werden und (angesichts der erhöhten Nutzerbeteiligung im Web 2.0 (Walther & Jang, 2012)) die Wirkung von nutzergenerierten Informationen detailliert untersucht werden. Insbesondere wird geprüft, unter welchen Umständen konfligierende Evidenz in die eigene Einstellung überführt wird und die Komplexität aktueller wissenschaftlicher Debatten repräsentiert wird. Hierzu wird die Einstellungsmessung um die Erfassung möglicher Ambivalenzen und Meta-Kognitionen zur Einstellungssicherheit (Wagner, Brinol & Petty, 2012) erweitert. Zwei experimentelle Studien befassen sich in diesem Zusammenhang mit dem Einfluss von (tatsächlicher vs. lediglich angekündigter) Informationskomplexität (im Sinne ein- vs. zweiseitiger Informationen) im Zusammenwirken mit Need for Cognition und epistemologischen Überzeugungen der Rezipienten. Zwei weitere Experimente behandeln die Wirkung von Nutzerkommentaren, die dem Hauptbeitrag widersprechen. Unterschieden werden hierbei Kommentare mit persönlichen Erfahrungsberichten (Einzelfälle), die Zusatzinformationen liefern, aber auch zu Übergeneralisierungen führen können, sowie Kommentare, die auf wissenschaftliche Erkenntnisse (Evidenzen) Bezug nehmen. Diese werden im Zusammenwirken mit zusätzlichen Bewertungen anderer Nutzer untersucht. Anhand dieser Erkenntnisse soll das zum Ende der zweiten Projektphase erstellte Modell zur Auswahl und Verarbeitung von Online-Wissenschaftsinformationen (Krämer & Winter, eingereicht) erweitert werden. Abschließend wird dieses in zwei experimentellen Studien mit einem neuen Beispielthema (unter Berücksichtigung von Instruktionen zum Leseziel und mit zusätzlicher Erfassung von Verhaltensintentionen) geprüft werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
 
 

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