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Die Germanen und der Limes. Ausgrabungen im Vorfeld des Wetterau - Limes im Raum Wetzlar - Gießen Römisch-Germanische Forschungen - Band 67
Antragsteller
Professor Dr. Friedrich Lüth
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 118026230
Die Frage, in welcher Weise die Kultur der intensiv romanisierten, vom Limes umschlossenen Wetterau auf die im unmittelbaren Vorfeld des Römischen Reiches lebenden Germanen wirkte, stand im Zentrum der von der DFG 1995 bis 1999 geförderten Ausgrabungen an drei germanischen Siedlungsstellen. Lebhafte Kontakte über den Limes hinweg sind anhand römischer Funde in den germanischen Siedlungen und Gräbern ebenso nachgewiesen, wie durch germanische Funde im römischen Bereich. Roms Interesse an diesen Kontakten könnte auf der bei der Grabung in Naunheim erstmals im Lahngebiet nachgewiesenen germanischen Eisenproduktion beruhen; die reichen Vorkommen wurden dort bis ins 20. Jahrhundert ausgebeutet. Trotz dieser engen Kontakte fanden sich keinerlei Indizien für die Nachahmung z. B. römischer Keramik oder die Übernahme römischer Kulturpflanzen wie Pflaume oder Walnuß. Nur großwüchsige Ochsen römischer Zucht sind nachgewiesen, die möglicherweise zum Transport eingesetzt worden sind. Insgesamt verharrte die germanische Bevölkerung ganz und gar in ihrer angestammten Kultur, ein erstaunlicher Gegensatz zu den im SPP erzielten Ergebnissen östlich des Limes in Mainfranken.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Siegmar von Schnurbein