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Neuromodulation, Entzündungshemmung und Neuroprotektion als Strategien zur Epilepsieprävention

Fachliche Zuordnung Tiermedizin
Förderung Förderung von 2009 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 71431339
 
Hirninsulte durch Schädelhirntraumata (z.B. nach Unfällen), Infektionen, Hirntumoren oder zerebrale Blutungen führen bei einem Teil betroffener Patienten (Hund und Mensch) nach einer Latenzzeit von Monaten bis Jahren zu sekundären (symptomatischen) Epilepsien. Die der Entstehung von Epilepsien zugrunde liegenden Veränderungen werden unter dem Begriff Epileptogenese zusammengefasst und sind unter anderem durch entzündliche, neurodegenerative sowie funktionelle neuronale Veränderungen charakterisiert. Da sich diese Veränderungen überwiegend erst langsam nach dem initialen Hirninsult entwickeln, gibt dies die Möglichkeit, pharmakologisch in die Prozesse der Epileptogenese einzugreifen, um die Entwicklung spontaner epileptischer Anfälle, neurodegenerativer Veränderungen und psychopathologischer sowie kognitiver Defekte zu verhindern oder zu reduzieren. Im hier beschriebenen Projekt sollen drei Strategien der antiepileptogenen Intervention verglichen werden: Neuroprotektion, Entzündungshemmung und Neuromodulation. Hierfür werden etablierte Modelle der Temporallappenepilepsie an Ratten und Mäusen verwendet, bei denen sich Epilepsie nach einem chemisch oder elektrisch induzierten Status epilepticus entwickelt. In den Untersuchungen der ersten Förderperiode konnte mit keiner der genannten Strategien die Entwicklung einer Epilepsie verhindert werden, jedoch kam es zu krankheitsmodifizierenden Effekten. So wirkten alle drei Strategien unterschiedlich stark neuroprotektiv, teilweise war die Schwere epileptischer Anfälle reduziert, und Verhaltens- oder Gedächtnisveränderungen, die mit Epilepsie assoziiert sind, wurden reduziert oder verhindert. Auf der Basis der Erfahrungen der ersten Untersuchungsperiode sollen nun die Strategien verbessert und kombiniert werden. Die erfolgreichste Strategie soll in einer Pilotstudie an Hunden nach Schädelhirntrauma eingesetzt werden.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
Beteiligte Person Dr. Claudia Brandt
 
 

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