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Herder-Briefe, Band XIV (Kommentar für den Zeitraum 1799-1803)

Antragsteller Dr. Bernhard Fischer
Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 114686977
 
Schon Bernhard Suphan, der Herausgeber der ersten kritischen Gesamtausgabe der Werke Herders (1877-1913) plante diese durch eine Gesamtausgabe von Herders Briefen zu ergänzen, wozu ihm aber die Leitung des Goethe- und Schiller-Archivs (GSA) und die Redaktion der „Weimarer Ausgabe“ der Werke, Tagebücher und Briefe Goethes keine Zeit ließen. So existierten auch weiterhin nur ältere, oft bloß auszugsweise Ausgaben einzelner Briefwechsel von Herder aus dem 19. Jahrhundert, die schon den damaligen philologischen Standards keineswegs gerecht wurden. Erst in den späten 1950er Jahren begann der pensionierte Oberstudiendirektor Wilhelm Dobbek im Auftrag der NFG, insbesondere des GSA, erneut eine Herder-Briefausgabe vorzubereiten. Diese wurde nach seinem Tod im Jahr 1971 von Günter Arnold am Goethe- und Schiller-Archiv fortgesetzt, der, nur zeitweise von einer Hilfskraft unterstützt, die bis jetzt vorliegenden zwölf Bände (Bd. 1-9 = Text, Bd. 10 = Register, Bd. 11-12 = Kommentar zu Bd. 1-5) ebenso im Alleingang erarbeitet hat wie das Manuskript für einen weiteren Kommentarband (Bd. 13 = Kommentar zu Bd. 6-7), das noch in diesem Jahr fertiggestellt und im Jahr 2009 erscheinen wird.Mit Erscheinen von Bd. 13 fehlt der Herder-Briefausgabe nur noch der Bd. 14 mit dem Stellenkommentar zu den in Bd. 8 veröffentlichten Briefen von Johann Gottfried und Karoline Herder und den chronologisch einschlägigen Nachtragsbriefen aus Bd. 9. Diese insgesamt 680 Briefe dokumentieren die letzten fünf Lebensjahre Herders 1799–1803, seine Amtsgeschäfte, seine Krankheiten, familiäre und freundschaftliche Beziehungen, die Entstehungszeit der antikantianischen Streitschriften Metakritik und Kalligone, der kulturhistorischen Zeitschrift Adrastea und verschiedener kleinerer Werke. Zudem beleuchten diese Briefe die permanente kritische und polemische Auseinandersetzung ihres Autors mit den gleichzeitigen geistigen Strömungen vor dem Hintergrund der Zeitgeschichte, die sich hier deutlicher spiegelt als in den Briefen anderer berühmter Zeitgenossen. Wie schon in den bisher erschienenen Kommentarbänden wird der Stellenkommentar auch die Gegenbriefe (Briefe an Herder), die in der Ausgabe nicht enthalten sind und die großenteils noch unveröffentlicht sind, in Form von Zitaten und Regesten (Inhaltsangaben) einbeziehen. Bd. 14 soll im Anschluss an die Stellenkommentare zum letzten Briefband auch ein vollständiges Bibelstellenverzeichnis enthalten, in dem erstmals sämtliche direkten Bibelzitate, Centos, Paraphrasen und Allusionen in den insgesamt 2800 Briefen Johann Gottfried und Karoline Herders nachgewiesen und so für wissenschaftliche Untersuchungen aufgearbeitet werden. Biblische Wörter und Wendungen, sogar Ausdrücke des schon damals ganz veralteten Lutherdeutsch, werden wie Sprichwörter in der Volkssprache gebraucht und stellen unter kultur3 historischem und soziolinguistischem Aspekt hochinteressantes Material dar. Die Bibelstellen werden im Verzeichnis im Wortlaut angeführt, damit Varianten und Adaptionen Herders zu erkennen sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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