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Analyse hydraulisch/dielektrisch gekoppelter Materialeigenschaften mineralischer Böden

Fachliche Zuordnung Hydrogeologie, Hydrologie, Limnologie, Siedlungswasserwirtschaft, Wasserchemie, Integrierte Wasserressourcen-Bewirtschaftung
Bodenwissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 108604457
 
Hochfrequente elektromagnetische Messverfahren werden in einer Vielzahl wissenschaftlicher und praxisbezogener Fragestellungen unterschiedlicher Disziplinen zum Einsatz gebracht, um zeitliche und räumliche Feuchteänderungen zu quantifizieren. Für eine erfolgreiche Anwendung dieser Verfahren ist die genaue Kenntnis der frequenzabhängigen elektromagnetischen Materialeigenschaften zwingend erforderlich, die in Anwendungen jedoch meist unzureichend ist. Insbesondere in feinkörnigen Böden unterliegt die Wasserphase aufgrund von grenzflächenenergetischen Prozessen verschiedenartigen Bindungskräften. Diese Bindungskräfte können mittels der Saugspannungsbeziehung quantifiziert werden. In den elektromagnetischen Materialeigenschaften führen die Grenzflächeneffekte zu Relaxationsprozessen (z. B. Maxwell-Wagner-Effekte), die die Ursache einer drastischen Frequenzabhängigkeit der dielektrischen Permittivität im Frequenzbereich unterhalb 1 GHz sind. Die gebundene Wasserphase stellt somit das physikalische Bindeglied in den Bodenanalysen innerhalb der Hydraulik und der Elektromagnetik dar. Das Ziel des vorliegenden Projektes ist die Entwicklung neuer Analysemethoden für die Ableitung der gekoppelten, von der Struktur und Textur abhängigen dielektrischen und hydraulischen Materialeigenschaften von mineralischen Böden. Hierzu werden Versuchseinrichtungen entwickelt, mit denen simultan die Wassergehalts-Saugspannungsbeziehung sowie die dielektrischen Spektren von Böden in einem breiten Frequenzbereich (1 MHz - 10 GHz) unter kontrollierten Bedingungen bestimmt werden können. Die Parametrisierung des dielektrischen Materialverhaltens erfolgt mit generalisierten fraktionalen Relaxationsmodellen, wodurch eine quantitative Charakterisierung der dielektrischen Relaxationsprozesse im teilgesättigten und gesättigten Boden ermöglicht wird. Auf dieser experimentellen Basis werden erweiterte hochfrequente elektromagnetische Modellierungskonzepte erarbeitet.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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