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Un-Cartesianische Linguistik - Entwicklung einer nicht-rationalistischen Konzeption von Universalgrammatik zur Bearbeitung offener Probleme bei der übereinzelsprachlichen Beschreibung von sprachlichen Strukturmustern

Fachliche Zuordnung Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 105225597
 
Nach einer seit 400 Jahren vorherrschenden philosophischen Sicht ist die Sprache ein mehr oder weniger defizientes Ausdrucksmittel für von ihr unabhängige Gedanken. Sprachliche Zeichen sind arbiträre und durch Konventionen regulierte Systeme. Diese Sicht ist ein entscheidender Bestandteil der im 17. Jahrhundert entstehenden allgemeinen oder rationalen Grammatiken, deren axiomatische Basis die moderne Linguistik und insbesondere die Chomskysche generative (Universal-) Grammatik in weiten Teilen übernimmt. Wir argumentieren, dass die frühmoderne Axiomatik Descartes‟ die Wurzel von theoretischen und empirischen Sackgassen in der Linguistik ist. Eine andere, nicht-rationalistische Sicht der Universalgrammatik soll entwickelt werden, die historisch aus einer zweiten, heute weithin vergessenen universalgrammatischen Tradition inspiriert ist, der modistischen Grammatik des ausgehenden Mittelalters. Diese entwickelt sich aus der Leitidee, dass Sprache nicht-arbiträr ist: die Ordnung des sprachlichen Zeichens ist die Ordnung desDenkens; beide Ordnungen spiegeln Ordnungsprinzipien der Wirklichkeit wieder. Das Projekt versammelt eine Gruppe von Forschern, die maßgeblich beteiligt sind in einer neuen Sicht von Sprache, nach der diese die Gedanken generiert anstatt ausdrückt. Ziel des Projekts ist, Linguistik und Philosophie nahtlos miteinander zu verbinden und ein neues Forschungsgebiet zu entwickeln, das die axiomatischen philosophischen Annahmen in Forschungsprojekten der theoretischen Linguistik, Typologie, und Neurolinguistik wahrnehmbar macht und diese Erkenntnisse umgekehrt für die Philosophie fruchtbar macht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien
Beteiligte Person Professor Dr. Wolfram Hinzen
 
 

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