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Einsatz von Kontext-Prognose-Methoden zur Optimierung des Datenaufkommens in Sensornetzen

Fachliche Zuordnung Rechnerarchitektur, eingebettete und massiv parallele Systeme
Förderung Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 101210982
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In heutigen mobilen Sensornetzen werden Netzwerkparametern entweder bei Wartung oder Installation, oder aber als Reaktion auf Funktionsstörungen des Netzwerks adaptiert. Diese Methoden sind insofern nicht optimal, als in diesen Fällen Störungen zunächst auftreten müssen, um dann im Nachhinein aufgelöst zu werden. Darunter leiden insbesondere die Reaktionszeit und Fehlerrate innerhalb des Netzwerks. Durch den Einsatz von Kontext-Prognose-Methoden ist es möglich, das Auftreten von solchen lastkritischen Situationen vorherzusagen, sodass die kritische Netzwerksituation im Voraus vermieden werden kann. Das Primärziel des Projektes ist, Methoden zur Kontext-Prognose so weiterzuentwickeln, dass sie in einem Sensornetz zur Lastoptimierung beitragen. Davon profitieren alle Anwendungsbereiche, in denen Sensornetze zum Einsatz kommen, wie zum Beispiel die Sicherung und Überwachung von Gefahrgut, die Bergung und Rettung in Unfall- oder Katastrophengebieten, Einsatzgebiete in der Landwirtschaft oder im Bereich der Überwachung schwer zugänglicher Regionen sowie die Bereiche intelligente Häuser, Energieeffizienz, Automotive oder Verkehr. Im Projekt wurden zwei Szenarien genauer untersucht: ein Brand in einem Chemielager, in dem Geschäftsprozesse durch intelligente Container überwacht werden, und ein neuartiges System für die lokale Verbreitung von Verkehrsinformation. Das erste Szenario beschreibt einen Brand in einem Chemikalienlager: Sensorknoten, die an den Containern angebracht sind, um Geschäftsprozesse zu überwachen, bemerken die außergewöhnliche Situation und arbeiten zusammen, um wichtige letzte Informationen über die brennenden Chemikalien an die Feuerwehr zu senden. In diesem Szenario erlaubt es die Kontextprognose von einem einfachen MAC-Protokoll für Normalsituationen mit geringem Nachrichtenaufkommen auf ein ebenso einfaches Protokoll für Notfallsituationen mit einer großen Anzahl sehr dringlicher Nachrichten umschalten zu können. Im zweiten Szenario bemerkt ein Fahrzeug auf der Autobahn ein Hindernis und warnt alle Fahrzeuge hinter ihm. Die Nachricht wird über ein kontextsensitives Routingprotokoll von Fahrzeug zu Fahrzeug weitergeben. Dabei stellt jedes Fahrzeug fest, ob es ein möglicher Adressat der Meldung ist und gibt die Nachricht dann nur dann weiter. Die Nachricht erreicht so genau diejenigen Fahrzeuge, die von ihr profitieren. Hierzu wird nur lokaler Informationsaustausch benötigt. Im Gegensatz zu herkömmlichen lokationsbasierten Informationsystemen ist für dieses System kein Zugriff auf globale Server und kein globales Location-Tracking nötig. Die rein lokale Kommunikation hat daher einen niedrigeren Energieverbrauch und schützt die Privatsphäre der Benutzer besser. Wir haben damit gezeigt, dass mit der Kategorie der kontextsensitiven Protokolle, wie er im Laufe der beiden Studien in SenseCast entworfen wurde, eine erhebliche Erweiterung des gegenwärtigen Forschungsstandes stattgefunden hat: insbesondere konnten wir zeigen, dass kontextsensitive Protokolle eine konsequente Verallgemeinerung bislang in der Literatur entwickelter Techniken darstellen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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