European Network on the Investigation of Religious Pluralism
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Mit dem Capacity Building Projekt ist ein Überblick über die Struktur religiöser Pluralisierungsforschung in Europa sowie eine verbesserte Kommunikation unter den Projekten erlangt worden. Zu diesem Zweck wurden eine Konferenz zum Thema „Religious Pluralisation in Europe“ und eine Summer School zum Thema „Religious Pluralisation and Migration“ an der Ruhr-Universität Bochum veranstaltet. Des Weiteren ist eine Homepage erstellt worden, die zurzeit erweitert wird. Es wird angestrebt, die Forschungsperspektive zum Thema „Cultural Encounters“ im Rahmen des HERA-Förderprogramms auf EU-Ebene fortzusetzen. Im Antrag für das Capacity Building Project wurde das Vorhaben benannt, mit den beteiligten Forschern einen gemeinsamen EU-Forschungsantrag in Angriff zu nehmen. Inhaltlich war dabei zunächst geplant, die Methodik des in der Abschlussphase befindlichen NORFACE Projektes „What are the Impacts of Religious Diversity?“ auf eine größere Länderzahl zu übertragen. So wurde den Teilnehmern der Tagung eine Ideenskizze präsentiert, die ein potentielles gemeinsames Forschungsprojekt vorstellte. Gegenstand dieses Forschungsprojekt sollten repräsentative Bevölkerungsstichproben in mehreren europäischen Ländern sein, welche nach den religiösen und außerreligiösen Folgeerscheinungen religiöser Pluralisierung fragen. Die laufenden Forschungen haben jedoch ergeben, dass sich mit dieser Vorgehensweise nur bedingt statistische Resultate religiöser Pluralsierung nachweisen lassen. Eine größere finanzielle Investition wäre nach dem bisherigen Wissenstand nicht mehr zu rechtfertigen. Aus dieser Erfahrung heraus ist es ratsam, die Forschungsstrategie zu ändern. Die Idee besteht darin, die Wirkungen religiöser Pluralisierungsprozesse auf eine andere Weise zu erfassen. Es sollen nicht mehr nur religiöse und außerreligiöse Einstellungsmuster in repräsentativen Surveys erfasst werden, sondern bei den konkreten Erscheinungen in den Zentren religiöser Pluralität angesetzt werden: Welche Erscheinungen entstehen „vor Ort“ – unter welchen Bedingungen entstehen Wettbewerb, Konflikt, Kooperation? Was sagen regionale Fallstudien darüber aus, welche Formen des Religionskontaktes sich vor Ort ergeben? Welche politischen und zivilgesellschaftlichen Aushandlungsprozesse finden statt? Das geplante Projekt versucht, die genannten Fragestellungen in geeignete theoretische Unterscheidungen und methodische Vorgehensweisen zu übersetzen.