Die Sonden-basierte konfokale Laserendoskopie ist eine neue Untersuchungsmethode zur Visualisierung und Analyse der intestinalen/mukosalen Mikrozirkulation. Im Gegensatz zur etablierten Verfahren, mit denen nur direkt zugängliche Gewebe (Mundhöhle/Sublingualregion) untersucht werden können, erlaubt die pCLE die Quantifizierung von Mikrozirkulationsstörungen im gesamten Gastrointestinaltrakt. Eine Übertragung dieser Technik auf andere Hohlorgane (Blase, Bronchialtrakt, etc.) ist denkbar. Bei der Sepsis kommt es zu gleichsinnigen Mikrozirkulationsstörungen (Reduktion Gefäßdurchmesser und funktionelle Kapillardichte) im gesamten Gl-Trakt (Magen, Duodenum, lleum, weniger stark im Rektum). Durch eine Volumentherapie, aber nicht durch Gabe von Katecholaminen, kann die Mikrozirkulation verbessert werden. Zusätzlich wurden im Rahmen des DFG-Projektes Untersuchungen zur Barrierintegrität bei Sepsis im Kleintiermodell durchgeführt. Mit zunehmendem septischem Krankheitsverlauf reduziert sich die Barriereintegrität, sodass erhöhte Translokationen von Bakterien und pathogenen Toxinen über die intestinale Barriere festgestellt wurde. Dieses DFG-Projekt konnte verdeutlichen, dass Veränderungen der intestinalen Mikrozirkulation und Barriereintegrität entscheidende Faktoren während einer septischen Erkrankung sind. Zusätzlich wurde ein neuartiger Gefäßerkennungsalgorithmus entwickelt und patentiert, der automatisch mit „minimal user interaction“ und hoher Sensitivität/Spezifität Gefäßstrukturen segmentieren und auswerten kann. Das Projekt erhielt eine Nominierung zur Teilnahme an „Internationaler Fachmesse für Ideen, Erfindungen und Neuheiten 2013“ in Nürnberg.