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Modelle zum Kreditzyklus in der Tradition der "behavioral economics"

Fachliche Zuordnung Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 87447334
 
Die Kreditvergabe von Banken wird in der ökonomischen Forschung seit über 100 Jahren als Verstärker von Konjunkturschwankungen diskutiert. Schon früh wurde herausgearbeitet, dass die Geldpolitik mit ihrem Einfluss auf das Zinsniveau eine expansive (und letztlich in die Rezession führende) Entwicklung des Geld- und Kreditangebotes herbeiführen kann. Aus der Analyse historischer Kreditbooms und Finanzkrisen entwickelte sich dann gegen Ende des 20. Jahrhunderts die weitere Vorstellung, dass private Banken mit ihrer Gewinnorientierung aktiv zu einer sich wiederholenden Boom-Krisen-Entwicklung beitragen.Diese Perspektive stellt eine Herauforderung für die ökonomische Theorie dar. Ein zentrales Paradigma ist nämlich die Vorstellung, dass die wirtschaftlichen Akteure sich rational verhalten. Rationales Verhalten verlangt unter anderem, dass die Entscheidträger (beispielsweise in Banken) die Konsequenzen ihres Verhaltens ohne systematische Fehler voraussehen. Versuche den sogenannten Kreditzyklus (d.h. die Tendenz zur starken Kreditexpansion, die nach einigen Jahren in hohen Kreditausfällen und einer Kreditkontraktion endet) auf dem Hintergrund rationalen Verhaltens zu erklären, hat in den letzten 20 Jahren einige bemerkenswerte Beiträge hervorgebracht. Diese neueren Beiträge blenden jedoch wichtige Elemente der Unsicherheit aus. Wird die Komplexität der Entscheidsituation berücksichtigt, dann wird das Konzept der begrenzten Rationalität relevant.Hier setzt das beschriebene Projekt an. Aufgrund von historischen, theoretischen und ökonometrischen Studien werden die Grenzen des rationalen, risikobewussten Bankenverhaltens dokumentiert. Es wird gezeigt, wie die Unsicherheiten welche die Konkurrenzsituation von Banken typischerweise ausmachen, zu volkswirtschaftlich ineffizienten Zyklen führen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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