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Kritische Edition der Madrigale von Giovanni Maria Nanino (1543/44-1607) und Zeitgenossen.
Antragstellerin
Dr. Christina Boenicke
Fachliche Zuordnung
Musikwissenschaften
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 86955075
Weltliche Madrigalkunst aus Rom zur Zeit der Gegenreformation soll wissenschaftlich korrekt ediert werden.1 Mit der Ausgabe der Madrigale eines exponierten Vertreters der spezifisch römischen Madrigalistik erhält die musikwissenschaftliche Forschung notwendigen und leichten Zugang zu einem Material, das für das Verständnis der Entwicklungsgeschichte des römischen Madrigals unabdingbar ist. Die von Newcomb geäußerte These, Nanino käme mit seinen Vertonungen bezüglich der Ausdrucksintensität den Madrigalen von Luca Marenzio am nächsten, gilt es weiter zu untermauern.2 Darüber hinaus liefert das Material Erkenntnisse zu Personen, die das Musikleben in oder außerhalb Roms aktiv gestalteten. Im Mittelpunkt des Projekts steht die kritische Ausgabe der Madrigale des päpstlichen Kapellsängers und -meisters Giovanni Maria Nanino (1543/44-1607) sowie Parallelvertonungen von Madrigalisten, die einen Rom-Bezug aufweisen oder gerade durch ihre regional abweichende Praxis der Vertonung die besonderen Charakteristika der Nanino-Madrigale verdeutlichen. Zu diesen Merkmalen gehören Naninos Vorliebe für expressivere Texte und das Bemühen um adäquate kompositorische Umsetzung, die experimentelle Elemente einschließt. Damit unterscheidet er sich insbesondere nach einem stilistischen Wandel um 1580 vom römischen Umfeld mit Ausnahme Marenzios.3 Nanino eignet sich aufgrund seiner Schlüsselposition im Musikleben Roms hervorragend, um seine bzw. die Eigenart des römischen Madrigals definieren und vom gut erforschten Madrigalgeschehen an italienischen Fürstenhöfen Nord- und Mittelitaliens abgrenzen zu können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Beteiligte Person
Professor Anthony Newcomb