Psychiatrische Erkrankungen mit veränderter Schmerzwahrnehmung wie die Borderline- Persönlichkeitsstörung (BPS) oder die Depression erlauben, die Pathophysiologie der Schmerzverarbeitung und die Interaktion von Emotionen und Schmerz zu untersuchen. In der geplanten Studie sollen die neurobiologischen Grundlagen von Gemeinsamkeiten und Unterschieden in der Schmerzverarbeitung für diese beiden Erkrankungen mittels Schmerzschwellenbestimmung und fMRI untersucht werden. Für beide Erkrankungen ist eine verminderte Schmerzempfindlichkeit für Hitzeschmerz an der Haut bekannt. Diesbezüglich wird eine verstärkte kognitive Kontrolle mit Aktivierung des dorsolateralen präfrontalen Kortex als Ursache postuliert. Demgegenüber wurde eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit für Tiefen-Schmerz bei der Depression gezeigt. Es soll das neuronale Aktivierungsmuster für ischämischen Muskelschmerz bei beiden Patientengruppen im Vergleich zu Gesunden analysiert werden. Es wird postuliert, dass bei depressiven Patienten die affektive Bewertung des Tiefen-Schmerzes dominiert, während bei Patienten mit BPS die kognitive Kontrolle überwiegt. Die Ergebnisse erweitern das Verständnis der Rolle von Schmerzen bei diesen psychischen Störungen.
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