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Klinische Evaluation der nachträglichen Revitalisierung hypotherm-ischämisch gelagerter Spenderlebern durch Sauerstoffpersufflation

Fachliche Zuordnung Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung Förderung von 2008 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 80524297
 
Der akzentuierte Mangel an Spenderorganen hat dazu geführt, auch Lebern marginaler Qualität (Fettlebern, Zentrumsangebote), Lebern mit langer Konservierungszeit sowie Organe von nicht herzschlagenden Spendern zur Transplantation in Betracht zu ziehen.Nach Angaben des European Liver Transplant Registry werden europaweit bis zu 20% aller Lebern nach einer kaltischämischen Lagerungszeit von über 12h transplantiert, obwohl Konservierungszeiten von über 12h als ein zusätzlicher Risikofaktor für die primäre Leberfunktion und auch das Patientenüberleben angesehen werden.Die von uns entwickelte Methode der venös-systemischen Sauerstoffpersufflation (d.h. Insufflation von gasförmigem Sauerstoff über das venöse Gefäßbett während der ischämischen Lagerung der Leber) konnte in Vorarbeiten als effizientes Verfahren zur Verbesserung der Qualität vorgeschädigter Lebern etabliert werden. Interessanterweise scheint diese Methode auch das Potential zu besitzen, Redoxstatus und Gewebeintegrität marginaler Organe durch nachträgliche kurzeitige aerobe hypotherme Persufflation unmittelbar vor der Transplantation zu verbessern. Ein solches Vorgehen, dessen Durchführbarkeit unter klinischen Bedingungen am Menschen kürzlich gezeigt werden konnte, bietet eine Alternative, auch marginale Organe herzschlagender Spender (sog. Zentrumsangebote) vor Transplantation zu rekonditionieren.Der zwingende Beweis einer effektiven Wirksamkeit und auch die Evaluation der optimalen Zeitdauer für dieses Vorgehen konnte im Rahmen dieser ersten klinischen Machbarkeitsstudie jedoch nicht erbracht werden. Im vorliegenden Versuchsprojekt soll nun im Großtiermodell durch kontrollierte Variationen der Persufflationsmodalitäten die Effektivität des Verfahrens gegenüber einer Nichtbehandlung sowie die optimale Anwendungszeit zur Steigerung der Vitalität von marginal konservierten Spenderlebern unmittelbar vor der Reperfusion eruiert werden.Damit soll ein Beitrag geleistet werden, die Viabilität von marginalen Spenderlebern auch nach längeren Konservierungszeiten zu verbessern, und damit Voraussetzungen für eine optimierte klinische Anwendung zu schaffen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professor Dr. Andreas Paul
 
 

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