In diesem Vorhaben haben wir eine neue Methode zur Herstellung von Organogold(I)-Verbindungen entwickelt und optimiert. Wir konnten zeigen, dass Organizinn-Derivate unter sehr milden Reaktionsbedingungen die organische Gruppe auf das Gold übertragen können. Diese Methodik gibt wesentlich höhere Produktausbeuten im Vergleich zu herkömmlichen Transmetallierungsreaktionen mit Organolithium-Verbindungen oder Grignard Reagenzien. Zum anderen sind mit unserer neuen Methode Verbindungen zugänglich, die mit konventionellen Methoden nicht herstellbar sind. Wir konnten über die Zinn-Derivate eine neuartige Klasse von zweikernigen Gold(I)-Komplexen herstellen und deren Chemie untersuchen. Hier fanden wir, dass die Gold(I)-Verbindung mit Halogenen zu zweikernigen, intensiv gefärbten Gold(II)-Komplexen oxidiert wurde. Gold-Verbindung der Oxidationsstufe +2 sind relativ selten und daher von großem Interesse. Diese Gold(II)-Verbindungen sind in Lösung nicht stabil und wandeln sich im Laufe mehrerer Stunden in farblose Substanzen um. Die resultierenden Produkte konnten wir als gemischtvalente Gold(I)-Gold(IIII)-Salze identifizieren. Wir konnten auch unsere neue Transmetallierungsmethode nutzen um zwei unterschiedliche Metalle (Gold und Platin) nah beieinander in einem Molekül einzubauen. Die Chemie solcher Systeme wird voraussichtlich sehr interessant sein und viel zum grundlegenden Verständnis von Wechselwirkungen zwischen zwei unterschiedlichen Metallen beitragen.