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Die Debatten über die Stellung des Adels in den deutschen Parlamenten 1848/49
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Hardtwig
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 68032380
Das Projekt fragt nach den verfassungsrechtlichen Auseinandersetzungen in der Revolution von 1848/49 über die künftige gesellschaftliche und politische Stellung des Adels. Es untersucht die einschlägigen Debatten in der Frankfurter Nationalversammlung, in der Berliner Nationalversammlung, im Österreichischen Reichstag und in den Landesparlamenten der deutschen Mittelstaaten (Bayern, Hannover, Sachsen, Württemberg und Baden). Zudem sollen diese Debatten und ihre Ergebnisse miteinander verglichen werden. Das Projekt thematisiert damit ein Problem, das von den Zeitgenossen viel diskutiert, in der Forschung aber vernachlässigt wurde.1 Bislang griffen einzelne Untersuchungen die den Adel betreffenden Entscheidungen, insbesondere zur Adelsabschaffung, jeweils einer parlamentarischen Versammlung separiert auf, stellten jedoch keinen Vergleich zu den Entscheidungen der anderen Parlamente her. Da sich die Kammern jedoch gegenseitig beeinflussten und die revolutionären Bewegungen nicht nach Nationalversammlungen bzw. Landtagen getrennt und auf rein theoretischer verfassungsrechtlicher Ebene agierten, kann eine getrennte Erörterung nur zu unzureichenden Ergebnissen führen. Das gilt auch im Blick auf die Politik der Reaktion, die versuchte, parlamentarisch, parlamentsübergreifend, aber auch außerparlamentarisch zu handeln. Die geplante Studie intendiert, die Debatten über die Abschaffung des Adels in den verschiedenen Parlamenten auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede hin zu untersuchen und Inhalte, Ziele und Erfolge der Adelspolitik im Kontext des Gesamtgeschehens der Revolution zu analysieren und in ihrer Bedeutung zu gewichten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen