Marine Nährstoffregulierung im globalen Wandel: Der Einfluss physikalischer Rahmenbedingungen auf biogeochemische Kreisläufe in Küstenauftriebsgebieten M76/2
Final Report Abstract
Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde eine Reise des Forschungsschiffes Meteor vom 16. Mai bis 04. Juni 2008 im Südostatlantik durchgeführt. Dabei wurde im Auftriebsgebiet auf dem Namibischen Schelf ein ozeanographischer Datensatz gewonnen, validiert und ausgewertet. Der Datensatz umfasst 64 CTD Profile, davon 41 mit LADCP. Auf 6 ausgewählten Fokusstationen wurden zusätzlich insgesamt 172 Profile mit der Mikrostruktur-Sonde gemessen und 4 hochauflösende Zeitreihen der bodennahen Strömung mit einem Mode 12 ADCP gewonnen. Ergänzend wurden Oberflächentemperatur und -salzgehalt sowie meteorologische Parameter und rund 500 m tiefe Stromprofile während der Reise kontinuierlich gemessen. Der im Mai/Juni 2008 an der Namibischen Küste vorherrschende Südostpassat hatte einen moderaten Auftrieb entlang des gesamten Untersuchungsgebietes von 17.5°S bis 23°S zur Folge. Dabei wurde an der Küste extrem sauerstoffarmes aber nährstoffreiches Wasser in die Deckschicht transportiert. Die vorgefundene Wassermassenverteilung im Zentralwasser entsprach dem zu dieser Jahreszeit üblichen Muster. Unterhalb der durchmischten Deckschicht erstreckte sich eine Zunge sauerstoffarmen SACW entlang der Schelfkante vom nördlichen Rand des Untersuchungsgebietes bis etwa 22°S. Der südliche Teil des Schelfe wurde bereits durch nordwärts strömendes ESACW aus dem Kapbecken gut belüftet. Die durchgeführten Prozessuntersuchungen im bodennahen Wasserkörper auf dem Schelf zeigen die herausragende Bedeutung der Dünung für den vertikalen Austausch in der Bodengrenzschicht. In bisherigen Untersuchungen wurde dieser Prozess nicht berücksichtigt. Die zeitlich hochauflösenden Strömungsdaten werden zusammen mit den Dissipationsmessimgen eine Quantifizierung der bodennahen Stofftransporte erlauben und so die Parametrisiemng des vertikalen Austausches in der für das GENUS Projekt geplanten Ökosystemmodellierung verbessern. Gegenwärtig dauert die Analyse und Interpretation aller Ergebnisse noch an und kann erst abgeschlossen werden wenn die Daten aller anderen an der Expedition beteiligten Arbeitsgruppen vorliegen.