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Die "sozialistische Stadt" in der Sowjetunion nach dem Zweiten Weltkrieg. Studien zum Minsker Phänomen

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung in 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 65984189
 
Die Habilitationsschrift versucht, den heuristischen Wert des Begriffs „sozialistische Stadt" für die Osteuropaforschung zu bestimmen, indem sie konzeptionell von einer Kombination der Problemfelder ,städtebauliches Leitbild', ,Verstädterung' und ,Urbanisierung' ausgeht und inhaltlich eine Analyse des Fallbeispiels Minsk vornimmt. Das heutige Minsk ist aus den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges als eine sozialistische Musterstadt hervorgegangen. Aus dem sowjetischen Wiederaufbauprogramm resultierte eine außergewöhnliches Stadtwachstum, das als „Minsker Phänomen" bezeichnet worden ist. Weißrussland verwandelte sich binnen eines Jahrzehnts von einem Agrarland in einen Industriestaat. Nachdem in der ersten Jahrhunderthälfte sowohl die bürgerlichen Traditionen als auch die jüdische Kultur ausgelöscht worden waren, führte die Landflucht nach dem Zweiten Weltkrieg zu einer Verbäuerlichung der Hauptstadt. Der Preis, den Weißrussland für seine Modernisierung in den sechziger und siebziger Jahren zu zahlen hatte, war die Russifizierung der Sprache und die Sowjetisierung des Alltags. Vor diesem Hintergrund sind die Defizite an urbaner Kultur und die Probleme der Zivilgesellschaft unter dem autoritären Regime Lukaschenkos zu erklären.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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