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Zeit und Wirklichkeit in der speziellen Relativitätstheorie (und bei Kant)
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Bartels
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 65636294
Empirische Objekte sind wirklich, wenn sie gegenwärtig sind. Vergangenes ist nicht mehr und Zukünftiges noch nicht wirklich. Dieses Verständnis von gegenwartsbezogener Wirklichkeit empirischer Entitäten ist aber durch Einsteins spezielle Relativitätstheorie (SRT) in Frage gestellt: Phänomene wie das Zwillingsparadoxon und die Relativität der Gleichzeitigkeit legen nahe, dass von einer ausgezeichneten Gegenwart, die objektiv Vergangenheit und Zukunft voneinander trennt, nicht mehr zu sprechen ist. Einflussreich wurde daher das Bild vom Block-Universum. Gegen diese Deutung soll mithilfe einer Aktualisierung von Kants Unterscheidung zwischen Erscheinung und Ding an sich erarbeitet werden, wie im Rahmen der SRT ein Konzept tempushafter Wirklichkeit aufrecht erhalten werden kann. Der Interpretationsansatz wird einerseits durch Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Zeittheorien der Analytischen Metaphysik, einschließlich der Debatte um die Natur des Zeitüberdauerns empirischer Objekte, und andererseits durch Diskussion ausgewählter Probleme des Zeit-Begriffs in der Physik jenseits der SRT abgesichert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen