Einfluss einer CLA-Supplementation auf Ovar- und Uterusfunktion bei Milchkühen
Final Report Abstract
Eine Verbesserung des Energiestatus einer Milchkuh während der peripartalen Phase durch die Gabe pansenstabiler konjugierter Linolsäuren (CLA) könnte die Reproduktion von Hochleistungskühen positiv beeinflussen. Folgende Fragestellungen sind hauptsächlich bearbeitet worden: 1) Beeinflussung der Oozytenqualität durch eine CLA-Supplementation; 2) Änderungen der Gelbkörperfunktion durch eine CLA-Supplementation; 3) Einfluss einer CLA-Supplementation des Kulturmediums auf die Embryonenqualität. Zu 1) Einfluss auf die Follikel- und Oozytenentwicklung in vivo mit anschließender IVP: Insgesamt wurden für diesen Versuchsteil 41 Tiere den unterschiedlichen Fütterungsgruppen aufgestallt [Kontrolle (0 g CLA/Tier/Tag): 15 Tiere, CLA50-Gruppe (50 g CLA/Tier/Tag): 14 Tiere, CLA100-Gruppe (100 g CLA Tier/Tag): 12 Tiere). Die Tiere wurden synchronisiert und anschließend dreimal einer Follikelpunktion im wöchentlichen Abstand unterzogen. Bei den Tieren der CLA100-Gruppe konnten signifikant mehr Follikel pro OPU-Sitzung und Tier als bei den Tieren der Kontrollgruppe punktiert werden. Die Tiere der CLA50- und der CLA100-Gruppe lieferten signifikant mehr KOK als die Tiere der Kontrollgruppe. Die Wiederfindungsraten unterschieden sich nicht signifikant zwischen den Tieren der drei Versuchsgruppen. Die IVP-tauglichen KOK wurden in ein Standard-IVP-Programm eingesetzt. Im Vergleich zu den KOK der Kontrollgruppe waren die Teilungsraten der Embryonen der Tiere der CLA50- und CLA100-Gruppe signifikant erhöht. Die Entwicklungsraten der Embryonen der Tiere der CLA100-Gruppe waren im Vergleich zu denen der Tiere der Kontroll- und CLA50-Gruppe signifikant erhöht. Die höchsten Entwicklungsraten bezogen auf die Anzahl der geteilten Embryonen wiesen die Embryonen der Tiere der CLA100-Gruppe auf. Zu 2) Einfluss auf die Gelbkörperfunktion: Aus Vorversuchen ließ sich schließen, dass eine transvaginale Gelbkörperbiopsie wiederholt am selben Tier durchgeführt werden kann, ohne Einfluss auf den Verlauf des Zyklus oder der frühen Trächtigkeit zu nehmen. Die Methode wurde bei insgesamt 40 Färsen und Kühen durchgeführt, die auf die drei Versuchsgruppen verteilt waren [Kontrollgruppe: 15 Tiere (10 Kühe, 5 Färsen), Gruppe 1 (50 g/Tag/Tier der CLA-Präparation): 14 Tiere (10 Kühe, 4 Färsen), Gruppe 2 (100 g/Tag/Tier der CLA-Präparation): 11 Tiere (7 Kühe, 4 Färsen)]. Die Tiere wurden nach einem Standardprotokoll synchronisiert und anschließend künstlich besamt. An Tag 6, 13 und 20 nach der Besamung erfolgte eine Gelbkörperbiopsie. Während die gestaffelte CLA-Supplementierung keinen signifikanten Effekt auf die periphere P4-Konzentration der Tiere hatte, konnte nachgewiesen werden, dass sowohl der Status (tragend oder nichttragend) und der Tag des Zyklus (resp. der Trächtigkeit) die P4-Konzentration signifikant beeinflusst. Zu 3) Einfluss auf die frühe Entwicklung boviner Embryonen in vitro: Um einen direkten Effekt der beiden CLA-Isomere zu untersuchen, wurden diese in zwei unterschiedlichen Konzentrationen (jeweils 50 und 100 Mikro M) dem Kultivierungsmedium zugesetzt. Als Lösungsvermittler diente Dimethylsulfoxid (DMSO). Die Teilungsraten waren weder durch die Art des CLA-Isomers noch durch deren Konzentration beeinflusst. Es entwickelten sich signifikant mehr Embryonen, wenn dem Medium DMSO in einer Konzentration von 14 mM zugesetzt wurde (im Vergleich zu allen CLA-Gruppen und der 28 mM DMSO-Gruppe). Dieser Unterschied bestand auch tendenziell zwischen Embryonen der 14 mM DMSO- und denen der Kontrollgruppe. In einzelnen Blastozysten wurde mittels RT-qPCR die relative Transkripthäufigkeit acht spezifischer Gene bestimmt, die eine entscheidende Rolle im Fettstoffwechsel und IGF1-Metabolismus (IGF1R, IGFBP2, IGFBP4, CPT2, ACAA1, ACAA2, FAS, SCD) spielen. Es zeigten sich signifikante Veränderungen in der relativen mRNA-Häufigkeit nur beim Vergleich der Embryonen, deren Medium die CLA-Isomere in einer Konzentration von 50 Mikro M zugesetzt wurde. Die höchste Transkriptmenge war für die meisten Transkripte in der Gruppe der Embryonen nachzuweisen, deren Medium DMSO in einer Konzentration von 14 mM enthielt. Embryonen, deren Medium die CLA-Isomere in einer Konzentration von 100 Mikro M zugesetzt waren, wiesen im Vergleich zu den Kontrollembryonen keine signifikanten Unterschiede auf.