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Aisthesis und Bildproduktion. Ästhetische und epistemische Koordinaten ca. 1750 - 1900 (A08*)

Fachliche Zuordnung Wissenschaftsgeschichte
Förderung Förderung in 2008
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5485744
 
Das Teilprojekt verfolgt eine historische Betrachtung des Verhältnisses von Objektivitäts- und Subjektivitätsaspekten im Zusammenspiel von Sinneswahrnehmung und Repräsentation. Dabei liegt der Akzent auf der Befragung von sowohl gemeinsamen als auch abweichenden Koordinaten von Wissenschaft und Kunst, bzw. von Erkenntnistheorie und Ästhetik. In der neuen Forschungsphase wird angestrebt, die in der vergangenen Förderperiode historisch positionierten Beobachtungs- und Abbildungspraktiken in ein erweitertes theoretisches Koordinatensystem einzuordnen. Ziel ist die Definition einer 'produktionsästhetischen Erfahrung', die auf dem ästhetisch wie epistemisch problematischen Zusammenhang von (nicht nur visueller) Aisthesis, rational-theoretischer Reflektion und Repräsentationspraxis sowie ihrer Techniken basiert.Methodisch richtungweisend ist die aus den vorangegangenen Ergebnissen des Teilprojekteshervorgehende Notwendigkeit, Beobachtungs- bzw. Bildherstellungspraktiken und die damitverbundenen abstrakten Ideen als ineinandergreifende historische Phänomene zu betrachten, dienur im Zusammenspiel verschiedener Aktionskategorien bzw. Produktionsweisen von Kunst undWissenschaft entstehen konnten. Es gilt somit weiterhin weniger, Differenzen herauszuarbeiten,als vielmehr den Grad der Ab- oder Entgrenzung zwischen Wissensbereichen einzuschätzen,deren Praktiken und Ideen aus dem Zusammenspiel von Sinneserfahrung und Repräsentationheraus verhandelt werden. Der Schwerpunkt der Untersuchung wird nun entsprechend auf diePermeabilität von ideengeschichtlicher und praxisbezogener Dimensionen gelegt. Dabei gilt einbesonderes Augenmerk der Erfassung historischer Veränderungsdynamiken, nach der Leitthese,daß Visualisierungskonzepte eine eigenständige Periodisierung erfahren, die mit einer spezifischen historischen Modifikation von Ideen einhergeht. Letztere, so der Projektstandpunkt, vermag zwar die Veränderung von Beobachtungs- und Darstellungspraktiken sowie von Verhaltensweisen zu beeinflussen, kann jedoch wiederum von Verschiebungen innerhalb solcher Praktiken und Verhaltensweisen gleichermaßen hervorgebracht werden.Das Teilprojekt gliedert sich in drei Unterprojekte (UP1, UP2, UP3). Unterprojekt 1 (Fiorentini)vergleicht ästhetisch und epistemologisch relevante Schlüsselbegriffe zur Definition und historischen Eingrenzung eines "prismatischen Sehens" als Visualitäts- und Darstellungsmodus;Unterprojekt 2 (Weltzien) befragt rhetorische Strategien der Legitimation bildgebender Verfahrenim künstlerischen und wissenschaftlichen Kontext; Unterprojekt 3 (Fiorentini; N.N.) widmet sich schließlich der inhaltlichen wie operativen Verbindung von Materialkultur, theoretischen Zeugnissen und symbolischem Potential vor dem Hintergrund der vom Teilprojekt initiiertenOpen Digital Library "Drawing with Optical Instruments. Devices and Concepts of Visualityand Representation".Unterprojekt 3 setzt als Affiliationsprojekt die Zusammenarbeit vom Teilprojekt am und mitdem Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte - MPIWG Berlin fort.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Antragstellende Institution Freie Universität Berlin
 
 

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