Alle im Antrag genannten Ziele wurden erreicht, und es wurden darüber hinausgehende Erkenntnisse gewonnen. Neben spezieller Elektronik wurde ein in das CELLO-System integriertes Optikmodul gebaut, das es erlaubt, eine Solarzelle gleichzeitig mit bis zu vier intensitätsmodulierten Lasern ortstreu bei hohen Geschwindigkeiten zu scannen. Aus praktischen Gründen (Minimierung der Störsignale) werden jedoch nur 2 oder allenfalls 3 Laser gleichzeitig betrieben. In einem Scan werden damit z. B. 16 Primärmaps erhalten (je 8 Amplituden- und Phasenmaps für insgesamt 4 Modulationsfrequenzen). Aus den Primärmaps lassen sich bereits weitreichende Schlußfolgerungen über Solarzelleneigenschaften ableiten. Eine Auswertung durch einen Fit an weiterentwickelte Impedanzmodelle erlaubt das Mapping definierter Parameter, darunter wichtige Größen wie die Oberflächenrekombinationsgeschwindigkeit oder die Diffusionskoeffizienten der Minoritätsladungsträger. Erst die Verwendung der unterschiedlichen Laserwellenlängen erlaubt dabei eine robuste Trennung zwischen Vorderseiten-, Volumen- und Rückseiteneinfluß. Eine Vielzahl verschiedener Silizium-Solarzellentypen wurde im Detail analysiert, darüber hinaus auch andere Zelltypen, z. B. organische Solarzellen und Mehrfachzellen. Dem blauen Laser kommt dabei immer die Rolle zu, vorderseitennahe Defekte sicher zu identifizieren bzw. bei Mehrfachzellen nur die obere Teilzelle anzusprechen, was in vielen Fällen erst eine sinnvolle Messung bzw. eine schlüssige Interpretation der Ergebnisse möglich macht. Das CELLOplus-System wurde damit wie geplant realisiert und erprobt, es ist das derzeit mächtigste Instrument zur quantitativen Detailuntersuchung von Solarzellen und kann für sehr unterschiedliche Typen von Solarzellen genutzt werden. Im Rahmen von CELLOplus können auch nichtlineare Effekte erfaßt werden, z. B. die Stromantwort auf lokale Störungen bei der Frequenz ω1(Laser 1) + ω2(Laser 2). Experimentell wurde gefunden, daß ein nichttriviales nichtlineares Verhalten durch spezielle Solarzelleneigenschaften verursacht werden kann, wie z. B. die Injektionslevelabhängigkeit der Lebensdauer, eine schlechte Auskopplung der Minoritätsladungsträger (etwa bei organischen oder Dünnschicht-Solarzellen) oder die Stromanpassung bei Tandemzellen. Das Mapping der höheren Harmonischen trägt damit sowohl zur Robustheit der Messung als auch zur Gewinnung zusätzlicher Informationen über die Solarzelle bei. Als spezielle Form eines LBIC-Systems (LBIC: light-beam induced current) ist CELLO sensitiv auf Minoritätsladungsträgerverluste. Daher erwies es sich im Verlauf des Projekts als Besonderheit, daß sich auch ein reiner Majoritätsladungsträgereffekt auf nichttriviale Weise im Meßsignal bemerkbar macht. Die Phase des externen RC-Dämpfungsgliedes zeigt eine Frequenz- und Wellenlängenabhängigkeit, aus der anhand eines neu entwickelten Modells Informationen über das Serienwiderstandsverhalten der Majoritäten gewonnen werden können, insbesondere zu Verlusten im Volumen. Damit ist eine Auswertemöglichkeit der Phasendaten von CELLOplus identifiziert, die einen neuartigen Zugang zu wichtigen Solarzellenparametern verspricht.