Erfassung von Nicht-Holz-Funktionen bei großräumigen Waldinventuren mit GIS
Final Report Abstract
Die Waldgesetze des Bundes und der Länder sowie der ihnen zugrunde liegende Nachhaltigkeitsbegriff gehen vom Leitbild einer „Multifunktionalität“ des Waldes aus. Demnach sind die Waldfunktionen bei allen Planungen zu berücksichtigen (§ 8 Abs. 1 BWaldG), bzw. die Wälder so zu bewirtschaften, dass die Waldfunktionen auf Dauer erbracht werden (§ 13 LWaldG). Das beantragte Projekt hat, aufbauend auf dem Konzept von Wullschleger, von Gatzojanis et al. für Forstbetriebsinventuren weiterentwickelt, eine Erfassung- und Auswertemethodik entwickelt, die bei Großrauminventuren Anwendung finden kann. Hierbei wird die Bedeutung einer Waldfunktion anhand so genannter Funktionsstufen gemessen. Ihre Erfassung soll es erlauben, großmaßstäblich Schwerpunkte einzelner Waldfunktionen sowie Konfliktpotential unter ihnen zu identifizieren und der Planung zur Verfügung zu stellen. Die tatsächliche Funktionserfüllung wird durch Tauglichkeitsstufen erfasst und drückt den Grad der Funktionserfüllung aus. Die Verknüpfung beider Ebenen und die regelmäßige Aktualisierung innerhalb eines Monitorings schlägt die Brücke zum Nachhaltigkeitsbegriff. Die Nicht-Holz-Waldfunktionen sind nicht direkt messbar. Vor diesem Hintergrund wurde ein Expertensystem entwickelt, dass mittels Bewertung, Skalierung und Gewichtung den nötigen Erfassungsrahmen für eine GIS-basierte Abfrage liefert. Die Datengrundlage besteht aus etablierten Inventurergebnissen, bzw. leitet sich aus diesen ab. Durch die Identifizierung und Erfassung von internen Merkmalen auf Inventurplots und externen Merkmalen auf GIS Basis und der Analyse mit multivariaten statistischen Verfahren werden konsistent Nicht-Holz-Funktionen, wie die untersuchten Funktionen‘ Schutzfunktion gegen Erosion, Erholungsfunktion und Aspekte der Biodiversität mit hoher räumlicher Auflösung erfaßt. Daten von Großrauminventuren, wie die Bundeswaldinventur, in Verbindung mit den Ergebnissen von kleinräumigen Aufnahmen, wie die Betriebsinventuren oder separaten Aufnahmen, können zur Erfassung und Analyse von Nicht-Holz Waldfunktionen herangezogen werden. Grundlage dafür ist die Bereitstellung von Zusatzinformationen durch ein Geographisches Informationssystem.
Publications
- (2008). Assessment of non-timber functions in forest management inventories. Proc. IUFRO Conference ”Advances in Forest Management and Inventory”, Kangwon National University,Korea, p 113-115
Pelz, D.R., Woo, J.C.
- (2009): GIS-basierte Erfassung der Nicht-Holz- Waldfunktionen. In: Römisch und Wunn: Die Grüne Reihe, Deutscher Verband Forstlicher Forschungsanstalten - Sektion Forstliche Biometrie und Informatik, S. 44-55
Mohaupt, M.
- (2010): Assessment of non-timber forest functions in forest inventories. XXIII. IUFRO World Congress “Forests for the Future, Sustaining Society and the Environment”, 23.-28.8.2010, Seoul, Korea
Pelz, D.R., Woo, J.C.
- “Assessment of non-timber forest functions in forest inventories”, Scientific Symposium “Forest and Sustainable Development” in Brasov, Romania, 15-16 October 2010
Pelz D.R. und M.Mohaupt