Das Kernziel des ARMADA-Projektes war die Entwicklung innovativer Verfahren und Methoden zur automatischen Erschließung großer Musikkollektionen. Im Gegensatz zu bisherigen Ansätzen sollte dabei systematisch ausgenutzt werden, dass Musik in verschiedenen Darstellungsformen (Audio, Bilddaten, symbolische Partiturdaten, Text) vorliegen kann. Um diese verschiedenen Informationsquellen nutzbar zu machen, stand vor allem die Entwicklung effizienter und robuster Verlinkungs- und Synchronisationsverfahren im Vordergrund. So wurden im Verlauf des Projektes innovative Methoden entwickelt, die auch in komplexen und anspruchsvollen Synchronisationsszenarien robust zu Ergebnissen führen. Ein Kernmerkmal vieler ARMADA-Verfahren war dabei die Entwicklung von anwendungsspezifischen Audiomerkmalen, welche oftmals zu signifikanten Fortschritten im Kontext von Matching und Synchronisationsaufgaben geführt haben. Auf Basis dieser Kerntechnologien konnten vielfältige, neuartige Methoden zur Automatisierung von Prozessen in Content Management Systemen entwickelt werden. Ebenfalls unter Ausnutzung der robusten Synchronisationstechniken wurden innovative Audio-Quellentrennungsverfahren entwickelt, welche vorhandene Partiturinformationen ausnutzen, um gezielt einzelne Klangquellen aus Audioaufnahmen zu extrahieren. Viele der Entwicklungen wurden dabei in einem von uns entwickelten prototypischen Content Management System (Score-Lyrics-Audio-Video Explorer SLAVE) implementiert und getestet. Weitere Kerntechniken wurden zudem in Form von MATLAB-Implementierungen der internationalen Forschergemeinschaft zur Verfügung gestellt. Es zeigte sich im Verlaufe des Projektes jedoch auch, dass die Synchronisation unter Variabilitäten in Polyphonie und Harmonie in ihrer Komplexität zunächst unterschätzt wurde. So konnten zwar einige Szenarien identifiziert werden, in denen sich selbst klassische Synchronisationsverfahren weitestgehend invariant gegenüber solchen Unterschieden verhalten. Im Allgemeinen können solche Unterschiede aber sehr komplex ausfallen, so dass eine robuste Synchronisation nicht immer garantiert werden kann. In solchen Fällen bedarf es Techniken, die den Zugriff auf einzelne musikalische Elemente, wie einer Melodie oder der Harmonie, erlauben und damit deren Vergleich erst ermöglichen. Aus diesem Grund wurde die Quellentrennung als zusätzliche Aufgabenstellung in das ARMADA-Projekt miteinbezogen. Aufgrund der Komplexität solcher Verfahren konnen die im ARMADA-Projekt entwickelten Quellentrennungsverfahren jedoch nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Vielmehr zeigte sich, dass das ARMADA-Prinzip der systematischen Ausnutzung unterschiedlicher Darstellungsformen von Musik auch in diesem Kontext einen äußerst vielversprechenden Lösungsansatz darstellt, der in Folgeprojekten genauer untersucht werden sollte.