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Der Zusammenhang zwischen Darmmikrobiota und affektiven Störungen auf dem Prüfstand - vom Menschen bis zur Maus: Depression im Fokus.
Antragstellerinnen / Antragsteller
Gürsel Caliskan, Ph.D.; Katarzyna Winek, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Biologische Psychiatrie
Gastroenterologie
Gastroenterologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 561967932
Klinische Depression ist eine schwere psychische Erkrankung, die unsere Gesellschaft und Wirtschaft stark belastet. Sie steht in engem Zusammenhang mit Veränderungen im Darmmikrobiom – der Gemeinschaft von Mikroorganismen in unserem Darm. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass die Transplantation von Darmbakterien von depressiven Menschen in Nagetiere ähnliche Symptome hervorrufen kann, was auf neue Behandlungsmöglichkeiten hinweist. Darüber hinaus tritt Depression häufig gemeinsam mit entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) auf, was die Bedeutung des Verständnisses der Darm-Hirn-Verbindung für die allgemeine Gesundheit unterstreicht. Dieses Projekt zielt darauf ab, mithilfe von Daten des menschlichen Mikrobioms spezifische Darmbakterien zu identifizieren, die mit Depression – mit und ohne IBD – in Verbindung stehen, und ihre Auswirkungen auf Gehirn und Körper zu untersuchen. Unsere Studie verfolgt mehrere zentrale Ziele: die Identifikation von Darmbakterien, die mit Symptomen von Angst und Depression bei Menschen zusammenhängen, die Untersuchung von Veränderungen in Darmbakterien und Immunantworten bei stressanfälligen und stressresistenten Mäusen, die Erforschung, ob spezifische Darmbakterien Depressionssymptome lindern können, und die Untersuchung der Rolle des Vagusnervs – einer wichtigen Kommunikationsbahn zwischen Darm und Gehirn – bei Depressionen. Durch die Integration von Erkenntnissen aus menschlichen Daten und Tiermodellen möchten wir herausfinden, wie Darmbakterien Depressionen bei Männern und Frauen unterschiedlich beeinflussen, und so potenziell neue Behandlungsstrategien entwickeln. Diese internationale Zusammenarbeit zwischen Forschenden aus Deutschland, der Schweiz und Israel zielt darauf ab, unser Verständnis der Darm-Hirn-Verbindung zu vertiefen und neue Wege zur Verbesserung der Behandlung und der Ergebnisse im Bereich der psychischen Gesundheit zu ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Israel, Schweiz
Kooperationspartner
Eran Blacher, Ph.D.; Professor Dr. Bahtiyar Yilmaz