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Die neuroimmunologische Achse als Bindeglied zwischen psychosozialem Stress und Atherosklerose

Antragsteller Dr. Alexander Leunig
Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 559481340
 
In diesem Projekt wird die Rolle von chronischem psychosozialem Stress auf das Fortschreiten der Atherosklerose untersucht, und genauer welche Gehirnregionen und -schaltkreise an der Regulierung der peripheren Immunantwort auf Stress beteiligt sind. Trotz bedeutender Fortschritte in unserem Verständnis der Atherosklerose sind die Prävalenz und Sterblichkeitsraten dieser Erkrankung und nachfolgender kardiovaskulären Erkrankungen nach wie vor hoch. Chronischer psychosozialer Stress wurde in der Atherosklerose-Forschung bisher weniger stark berücksichtigt als andere Risikofaktoren, obwohl er das Fortschreiten der Krankheit erheblich beeinflussen kann. Insbesondere historisch marginalisierte Gruppen sind von chronischem psychologischen und umweltbedingten Stress betroffen, was die kardiovaskuläre Krankheitslast verstärken kann. Daher wird dringend mehr mechanistisches Verständnis für diesen Mechanismus benötigt. Das Projekt baut auf dem vorhandenen Fachwissen des Gastgeberlabors auf und zielt darauf ab, herauszufinden, wie genau chronischer Stress Atherosklerose verschlimmert. Erste Daten aus Modellen des chronischen sozialen Stress (eng. "chronic social witness defeat stress", CSWDS) deuten darauf hin, dass Stress Atherosklerose durch immunvermittelte Prozesse verstärkt. Die zentrale Hypothese ist, dass die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse (HPA-Achse) eine zentrale Rolle für die Verteilung und Funktion von Immunzellen bei der Atheroskleroseprogression nach CSWDS spielt. HPA-Achse-spezifische CRH+ Neuronen im PVH könnten für die stressinduzierte Verschlimmerung der Atherosklerose über Glukokortikoidrezeptoren in Leukozyten verantwortlich sein. Das Projekt konzentriert sich auf zwei Unterziele. Zunächst wird untersucht, wie hypothalamische Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH)-Neuronen im paraventrikulären Hypothalamus die Rekrutierung von Leukozyten in atherosklerotische Plaques modulieren. Dies wird durch „loss-of-function“ Ansätze an den CRH-Neuronen nach CSWDS untersucht. Zweitens wird die Rolle der Glukokortikoidrezeptoren in Leukozyten untersucht, insbesondere wie die durch die HPA-Achse induzierte Glukokortikoidfreisetzung nach CSWDS die Immunantwort verändert und die Plaquebildung in Anwesenheit oder Abwesenheit des Glukokortikoidrezeptors auf Leukozyten beschleunigt. Das Projekt wird moderne biomedizinische Techniken einsetzen, darunter chemogenetische und pharmakologische Manipulationen der HPA-Achse, genetische Knockouts, Durchflusszytometrie und Immunhistochemie. Zu den erwarteten Ergebnissen gehört ein tieferes Verständnis der HPA-Achse-vermittelten Beschleunigung der Atherosklerose nach CSWDS. Das Projekt wird von der technischen Expertise und den Ressourcen des Gastgeberlabors getragen. Zudem wird es durch enge Kooperationen mit anderen Wissenschaftlern am Mount Sinai Krankenhaus unterstützt.
DFG-Verfahren WBP Stipendium
Internationaler Bezug USA
 
 

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