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Eine umfassende molekulare Phylogenie der Nemertinen und die daraus resultierenden Auswirkungen auf deren Taxonomie anhand eines 'Genome skimming' Ansatzes

Antragstellerin Dr. Christina Sagorny
Fachliche Zuordnung Systematik und Morphologie der Tiere
Förderung Förderung seit 2025
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 558290206
 
Um die evolutionären Beziehungen und die Evolutionsgeschichte eines bestimmten Taxons zu verstehen, ist die Rekonstruktion einer robusten Phylogenie essenziell, da diese das Rückgrat für alle weiteren evolutionären Fragestellungen bildet. In den letzten Jahrzehnten hat sich ein bedeutender Wandel in der Phylogenomik vollzogen. Statt der Analyse einzelner genetischer Marker ermöglichen mode rne Technologien nun die Sequenzierung einer Vielzahl von Markern, wodurch tausende Loci kostengünstig analysiert werden können. Diese „Next Generation Sequencing“ (NGS)-Technologien sind allerdings noch nicht in allen Taxa verbreitet, besonders marine Wirbellose sind stark unterrepräsentiert. Dies trifft auch auf marine Schnurwürmer oder Nemertinen zu, für die es bis dato nur sehr wenige genomische Daten gibt. Da Nemertinen bisher wissenschaftlich stark vernachlässigt wurden, bleiben viele phylogentische Fragen offen. In diesem Projekt dienen Nemertinen als Fallbeispiel, um eine umfassende Phylogenie mit über 100 Arten und hunderten von Loci zu rekonstruieren. Zum ersten Mal wird dabei ein NGS „Genome Skimming“-Ansatz eingesetzt, um die Phylogenie der Nemertinen aufzudecken. Aus diesen "Genome skims" werden mitochondriale Genome, Einzelkopie-Orthologe und proteinkodierende Gene extrahiert, um die Phylogenie zu rekonstruieren. Das vorgeschlagene Projekt zielt darauf ab, die phylogenetischen Beziehungen innerhalb dieses Taxons zu klären. Zudem schafft es eine solide Grundlage, um neue Nemertinen-Arten zu beschreiben, insbesondere jene aus schwer zugänglichen Lebensräumen wie der Tiefsee.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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