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Die Rolle der „Transient Receptor Potential“ (TRP)-Kanäle bei virusbedingter Lungenfibrose
Antragsteller
Professor Dr. Heiko Adler
Fachliche Zuordnung
Pharmakologie
Förderung
Förderung seit 2025
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 556389272
Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist die schwerste interstitielle Lungenerkrankung, und wird häufig von zusätzlichen Komorbiditäten wie Koronararteriosklerose, venöser thromboembolischer Erkrankung und Lungenkrebs begleitet. Die genannten Erkrankungen beeinträchtigen alle sehr stark die Lebensqualität und weisen eine hohe Sterblichkeitsrate auf. Der Tod tritt in der Regel 2-5 Jahre nach der Diagnose aufgrund eines Atemversagens ein. Die zu Grunde liegenden Ursachen der IPF sind nicht bekannt, aber Virusinfektionen werden als Auslöser vermutet. In diesem Zusammenhang wird befürchtet, dass Lungenfibrose als Langzeitfolge einer COVID-Erkrankung zu einem großen medizinischen und gesundheitlichen Problem werden könnte. Daher bleibt die Entwicklung wirksamer Therapien zur Bekämpfung der Lungenfibrose trotz der kürzlich erfolgten Zulassung von Nintedanib und Pirfenidon zur Behandlung von IPF-Patienten eine Herausforderung. Beide Medikamente verlangsamen den Krankheitsverlauf, können ihn aber nicht umkehren oder gar stoppen. Darüber hinaus haben sie zahlreiche Nebenwirkungen. Damit ist derzeit die Organtransplantation die einzige kurative Therapie, und neue Medikamente mit einem günstigeren Nebenwirkungsprofil sind dringend erforderlich. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Mechanismen, durch die Virusinfektionen zu Lungenfibrose führen, besser zu verstehen, um neue therapeutische Optionen zur Behandlung und Bekämpfung dieser tödlichen Krankheit zu entwickeln. Ein sehr attraktives Ziel für die Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung von virusbedingter Lungenfibrose sind „Transient Receptor Potential“ (TRP)-Kanäle. TRP-Kanäle sind medikamentös beeinflussbar, und eine Vielzahl von Agonisten und Antagonisten, die für eine Umwidmung in Frage kommen könnten, sind bereits verfügbar. In der Lunge werden verschiedene TRP-Kanäle exprimiert, wo sie als Giftstoffsensoren sowie als Mediatoren von Lungenentzündungen und damit verbundenen Krankheiten wie IPF wirken können. Eine Funktionsstörung oder Hyperaktivität der TRP-Kanäle kann auch die Lungenfunktion und infektionsbedingte Lungenkrankheiten beeinflussen. Daher wollen wir in diesem Projekt die Rolle von TRP-Kanälen, insbesondere des dominant in Lungenmakrophagen exprimierten TRPV2, als zukünftige therapeutische Ziele für die virusinduzierte Lungenfibrose aufklären. Zu diesem Zweck wollen wir die Rolle von TRPV2 in pulmonalen Makrophagen während einer Lungeninfektion und Lungenfibrose untersuchen. Wir werden einen umfassenden Forschungsansatz verwenden, der in-vitro-Studien mit isolierten primären Lungenmakrophagen und in-vivo-Experimente in einem Mausmodell der virusinduzierten Lungenfibrose kombiniert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Mitverantwortlich
Professor Dr. Alexander Dietrich